eceee Summer Study on energy efficiency in »New Reality«

Vom 7. bis 11. Juni 2021 fand die eceee Summer Study on energy efficiency in »New Reality« online statt.

Eines der neun Panels beschäftigte sich unter dem Titel »A smart new start for sustainable communities« erstmals mit den Herausforderungen von Städten in Sachen Energiewende und Energieeffizienz. Unter der Leitung von Markus Fritz und Susanne Bieker (Fraunhofer ISI) sowie Cedric Depuydt (Association of Flemish Cities and Municipalities) wurden in fünf verschiedenen Sessions Beiträge zu Zielen, Rollen der Verwaltung, Gebäuden, Planung und Evaluierung sowie kleinräumigen Systemen und Verhalten vorgestellt und diskutiert.

Drei Beiträge dazu kamen ebenfalls vom Fraunhofer ISI. Die Videos der jeweiligen Sessions sind verlinkt und bieten die Möglichkeit die Präsentationen re-live zu erleben.

Iska Brunzema: Politiknetzwerke und Machtbeziehungen: Was bestimmt den Erfolg sozialer Innovationen im Energiebereich in Städten?

7. Juni 2021

Um dem Klimawandel und der globalen Erwärmung zu begegnen, braucht es nicht nur technologische, sondern auch soziale Innovationen im Energiesektor (SIE), die Beziehungen zwischen und Rollen von Akteur:innen verändern können. SIE beinhalten neue Wege mit Energie umzugehen (doing, thinking and organising), beispielsweise Energiekooperativen, lokale gemeinschaftliche Strom-/Wärmespeicheroptionen oder Prosuming. Lokal entwickeln sich aber Netzwerke um diese Themen unterschiedlich – je nachdem, welche Akteur:innen wie miteinander interagieren. Zentrale Akteur:innen im Energiesektor und die lokale Administrative sind wichtige Wegbereiter, wenn sie in ihrer Rolle bottom-up-Prozesse und kleinere Initiativen fördern. Wenn sie jedoch SIE vor allem bei sich verorten und primär top-down arbeiten, ist es für kleinere und neue Akteur:innen schwierig, beizutragen und mehr Diversität ins Feld von SIE zu bringen.

 

Sven Alsheimer: Studie zu den Rollen und Interaktionen von deutschen Kommunen im Klimaschutz

8. Juni 2021

Das 21. Jahrhundert wird als das »Jahrhundert der Städte« bezeichnet, was die Rolle der lokalen Ebene im Klimaschutz hervorhebt. Daher gibt es ein großes Interesse daran, die Möglichkeiten und Grenzen der Kommunen in deren Beitrag zum Klimaschutz zu erfassen. Die Studie soll hierzu einen Beitrag leisten. Sie untersucht empirisch die verschiedenen Rollen, die Kommunen im Klimaschutz einnehmen, sowie ihr Netzwerk von Interaktionen mit Akteuren außerhalb ihrer Verwaltung. In der Studie werden hierzu Interviews mit 17 ausgewählten kommunalen Vertreter:innen sowie Expert:innen im lokalen Klimaschutz mit einer Breitenbefragung von 554 Kommunen kontrastiert. Dabei zeigt sich, dass Klimaschutz für deutsche Kommunen ein wichtiges Thema ist und diese sich in erster Linie in einer Vorbildfunktion sehen. Darüber hinaus nehmen sie aber auch eine Reihe weiterer Rollen ein und stehen im aktiven Austausch mit Bürger:innen und anderen Kommunen. In Bezug auf höheren Regierungsebenen liegen hingegen weniger Interaktionen vor.

  • zum Video
  • Alsheimer, Sven; Dütschke, Elisabeth; Brugger, Heike (in press): German municipalities as pathmakers for a sustainable future: leaders or followers?

 

Mahsa Bagheri: Urbane soziale Nachhaltigkeit: Entwicklung eines Indikatorensets

10. Juni 2021

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Gartenstadt als Lösung für die sich verschlechternde Situation in wachsenden Städten wie London entwickelt. Die Ziele der Gartenstadtbewegung, zum Beispiel die Verbesserung der Lebensqualität durch Freiräume, der Aufbau einer gut geplanten Stadt und Gleichberechtigung, haben viel mit der Definition von »nachhaltigen Gemeinschaften« gemeinsam. In dieser Studie wird die Gartenstadt als Beispiel für eine nachhaltige Gemeinschaft verstanden. Die Studie versucht, den Weg für die Untersuchung der sozialen Nachhaltigkeit in dieser Siedlung zu ebnen. Durch eine Literaturrecherche werden Indikatoren und Definitionen der sozialen urbanen Nachhaltigkeit identifiziert und um zahlreiche Definitionen, Bewertungsmethoden und Indikatorensätze ergänzt. Die identifizierten Indikatoren werden analysiert und als Grundlage für die Entwicklung eines Rahmens für soziale Nachhaltigkeit in Gartenstädten verwendet.