Wissenschaftliche Infothek zur Regionalen Transformation

Die Abteilung Regionale Transformation und Innovationspolitik analysiert, wie Strukturwandel auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene gelingen kann.

Unsere Forschenden untersuchen Innovations- und Wissensnetzwerke und begleiten den Aufbau nachhaltiger Verwertungsstrukturen in Organisationen und Regionen. Durch wissenschaftlich fundierte Evaluationen, Wirkungsmessungen und Begleitforschung leisten wir konkrete Beiträge zur Gestaltung regionaler Transformation.

Unsere Modelle, Instrumente und Verfahren unterstützen politische Entscheidungsträger:innen dabei, zielgerichtete Förderprogramme und organisatorische Interventionen zu entwickeln – auch mit Blick auf die Herausforderungen und Potenziale des Strukturwandels.

In dieser Infothek finden Sie aktuelle Informationen, wie Forschung zu einem erfolgreichen Strukturwandel beitragen kann. Die Inhalte werden regelmäßig aktualisiert.

Haben Sie Anmerkungen oder Fragen? Wir freuen uns über Ihre Nachricht.

Aktuelles Forschungsprojekt: GENESIS Gestaltung neuer Entwicklungspfade im Strukturwandel in Sachsen

Graphic Recording der Auftaktveranstaltung

Im Forschungsprojekt GENESIS unterstützen unsere Wissenschaftler:innen den Strukturwandel in den sächsischen Braunkohlerevieren Lausitz und Mitteldeutschland. Gemeinsam mit dem Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung entsteht ein datenbasierter Zwilling der Region.

Unter dem Motto »Gemeinsam machen, was wirkt – Gestaltung neuer Entwicklungspfade in den sächsischen Revieren« fand am 8. Mai 2024 die Auftaktveranstaltung des Forschungsprojekts GENESIS im Kunstkraftwerk Leipzig statt. Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Forschung diskutierten bei der Veranstaltung über die Herausforderungen des Strukturwandels in Sachsen.

Auftraggeber: Förderprogramm STARK des Bundes
Projektlaufzeit: 2023 – 2027

Publikationen zu Regionaler Transformation

 

2022 | Bundesbeauftragter für Ostdeutschland

Schlüsseltechnologien und technologische Zukunftsfelder in Ostdeutschland

 

2022 | Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF

Potenzialanalyse DIANA-Bündnis (Point-of-Care-Diagnostik)

 

2021 | Zukunftsagentur Rheinisches Revier

Innovationsstudie 2021. Leuchttürme im Rheinischen Revier

 

2021 | Zukunftsagentur Rheinisches Revier

Kompetenz- und Innovationsanalyse Düsseldorf (Kreis Mettmann)

In einer Unternehmensbefragung mit knapp 300 Teilnehmenden wurden Potenziale des regionalen Innovationssystems untersucht. 

 

2018 | Bundesministerium für Wirtschaft und Technolgie BMWi

Auswertung nationaler und internationaler Erfahrungen zum Strukturwandel

Wasserstofftechnologien für Regionale Transformation

Produktionsanalage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff

Wir forschen seit mehreren Jahren in unterschiedlichen Projekten zu Wasserstofftechnologien und ihrer Bedeutung für regionale Transformationsprozesse. Zuletzt zeigten wir auf, wie sich die Stadt Lingen (Ems) strategisch als grüne Wasserstoffregion aufstellen kann – mit konkreten Handlungsempfehlungen für die kommenden Jahre. Die Analyse unserer Forschenden basiert auf einer umfassenden Datenanalyse und Interviews mit regionalen Akteur:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung. 

Glossar Regionale Transformation

 

Die einsam vor sich hin tüftelnden Daniel Düsentriebs oder Mona Menetekels – in freier Wildbahn sind sie kaum noch anzutreffen. Innovationen entstehen in einem System aus Akteuren[1], Netzwerken und Institutionen, das regional, national oder sektoral gedacht werden kann. Die Forschenden des Fraunhofer ISI, die regionale Transformation in Strukturwandelprozessen unter die Lupe nehmen, fokussieren ihre Analysen von Innovationssystemen auf drei Ebenen: die Wissensbasis der regionalen Akteure, ihre Kooperationen und Beziehungen innerhalb der Region und über die Region hinaus sowie die politischen und gesellschaftlichen Faktoren, die Innovationen begünstigen oder behindern.

Daraus werden Empfehlungen zur Transformation von regionalen Innovationssystems abgeleitet, welche das Entstehen neuer Entwicklungspfade ermöglicht.  

[1] Beinhaltet sowohl handelnde Personen als auch Organisationen aus Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, vom engl. Begriff (actors)

 

 

Die zentrale Frage in regionaler Transformation: Wohin geht die Entwicklung einer Region? Oftmals entwickeln sich regionale Ökonomien entlang von Entwicklungspfaden, die sich durch bestimmte Branchen, Forschungsthemen, Technologien oder Narrative beschreiben lassen. Selbstverstärkende Effekte führen dazu, dass Personen, Unternehmen und Politik einer Region dazu tendieren, diesen Entwicklungspfaden (un-)bewusst zu folgen. So kommt es im besten Falle zur Spezialisierung von Regionen auf bestimmte Branchen, und somit zur Entstehung von lokalen Clustern. Im schlechtesten Fall werden die Erfolge der Vergangenheit zum Hindernis für die Zukunft werden. 

 

Wenn Pfade zu lange Zeit beschritten werden, obwohl sie kein regionales Wachstum mehr bieten – wie z. B. im Ruhrgebiet der Sechziger- und Siebzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts – ist der Bedarf für die Entstehung neuer Entwicklungspfade besonders dringend. Im Rahmen regionaler Pfadentwicklung entwickeln Regionen neue oder ökonomische Schwerpunkte oder transformieren ihre bestehenden Schwerpunkte – im wissenschaftlichen Kontext sprechen wir hierbei von regionaler Diversifikation. Dabei ist von besonderem Interesse, inwiefern diese neuen Aktivitäten mit den in der Region bestehenden Kompetenzen verbunden sind. Dementsprechend wird die regionale Diversifikation in verwandte und unverwandte Diversifikation unterschieden.

Demographischer Wandel, Digitale Transformation, Klimawandel, Energiewende – dies sind nur einige der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, auf die nicht nur Unternehmen und die Politik Antworten finden müssen. Regionen sind gefordert, lokale Antworten und Lösungen auf globale Probleme zu finden und sich entsprechend zu organisieren.

 

  • Wie finden die zahlreichen Regionen, die nicht das Silicon Valley, München, Berlin oder Leipzig sind – ihren Platz in der globalen Wissensökonomie?
  • Für welche Positionen in der globalen Wertschöpfungskette sind ihre Kompetenzen am geeignetsten?
  • Welche neuen Entwicklungspfade können sie am besten entwickeln?
  • Welche Transformationen ihrer regionalen Innovationssysteme sind dafür nötig?

All dies sind Fragen, die im Rahmen von regionaler Transformation von den Forschenden der Abteilung Regionale Transformation und Innovationspolitik im wissenschaftlichen Kontext und im Sinne angewandter Forschung mit den Handelnden in den Regionen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu beantworten sind.

Kooperation mit Abteilung Wissens- und Technologietransfer

In zahlreichen Projekten pflegen wir eine enge Zusammenarbeit mit der Abteilung Wissens- und Technologietransfer – sei es im Bereich der Akzeptanzforschung, etwa zur Bewertung verschiedener Entwicklungspfade durch die Bevölkerung vor Ort, oder im Kontext von Crowdsourcing-Prozessen, bei denen Ideen und Methoden aus der Forschung in praktische Innovationen für gesellschaftliche Herausforderungen überführt werden.

Zur Forschunsgruppe Crowd Innovation

Zur Forschungsgruppe Innovationsakzeptanz

Zur Forschungsgruppe Futures and Innovation