Wie kann eine passfähige Wertschöpfungspolitik den Strukturwandel gestalten?

Die deutschen Innovations- und Wertschöpfungsstrukturen sind noch durch etablierte sektorale und branchenspezifische Kooperationsbeziehungen geprägt. Gegenwärtig öffnen sich diese Strukturen, insbesondere durch digitale Technologien und neue Anforderungen an eine nachhaltigere Wertschöpfung. So verschwimmend zunehmend die Sektorgrenzen, und neue Interaktionsformen setzen sich durch.

Grundlegende Neuerungen entstehen insbesondere an den Grenzen zwischen Disziplinen und Sektoren. Sie erfordern und schaffen neue Verbindungen zwischen den Akteur:innen und führen bisher unverbundener Wissensbestände zusammen. Der so ausgelöste Strukturwandel betrifft in Deutschland nicht nur die Automobilbranche, sondern auch den Maschinenbausektor, die Energiewirtschaft und zahlreiche andere Bereiche des Verarbeitenden Gewerbes.

Das Fraunhofer ISI erforscht diese strukturellen Veränderungsprozesse und entwickelt gemeinsam mit Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft Gestaltungsoptionen für eine auf diesen Strukturwandel ausgerichtete, zukunftsorientierte Wertschöpfungspolitik.

Projekte

Modellbasierte Szenarioanalyse der Auswirkungen von Made in China 2025 auf die Wertschöpfungs- und Marktanteile des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus (Made in China 2025)

Ziel ist die Modellierung und Simulation der Wertschöpfungs- und Markteffekte von »Made in China 2025« auf die deutsche Industrie für den Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren auf der Basis des heute etablierten Systems. Wegen seiner hohen Relevanz hinsichtlich der in »Made in China 2025« genannten High-Tech-Schlüsseltechnologien, wie high-end-gesteuerte Werkzeugmaschinensysteme, Robotertechnologien, Smart-Sensoren, Funkerkennungschips etc., wird die Studie mit dem Fokus auf den deutschen Maschinen und Anlagebau durchgeführt.

Bewertung der ungenutzten Wertschöpfungspotenziale der baden-württembergischen und deutschen Industrie in Zeiten der Digitalisierung der Wertschöpfung (Industrie 4.0)

Mit Analyse der Daten der Industrieerhebung »Modernisierung der Produktion« wird der Ist-Stand der Umsetzung von Lean-Prinzipien in baden-württembergischen und deutsche Industrieunternehmen sowie der einhergehenden Verbreitung von Industrie-4.0-Technologien aufgezeigt. Dies ermöglicht, Verbreitungsmuster zu identifizieren und zu beschreiben. Darauf aufbauend werden Unterschiede in der betrieblichen Performance und, daraus abgeleitet, ungenutzter Potenziale dieser Konzepte empirisch untersucht. Begleitende Fallstudien bei exzellenten Unternehmen vertiefen die Einblicke und ermöglichen die Beschreibung konkreter Beispiele »guter Praxis«.

Publikationen