Seminarreihe  /  20. Mai 2021, 13:00 – 15:00

Die Bedeutung sozialer Innovationen bei der Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen

Am 20. Mai 2021 ist Prof. Dr. Jürgen Howaldt im Rahmen der Seminarreihe virtuell zu Gast am Fraunhofer ISI. Der Vortrag »Die Bedeutung sozialer Innovationen bei der Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen« beginnt um 13 Uhr.

Die ISI-Seminarreihe bündelt spannende Themen aus dem Portfolio des Fraunhofer ISI und bietet in regelmäßigen Abständen Gelegenheit zu Diskussion und Austausch.

Abstract

Zielte Innovation bisher primär auf die natur- und ingenieurwissenschaftlich geprägte und getriebene Hervorbringung neuer Produkte und Verfahren, gewinnen im Zusammenhang mit einer wachsenden Veränderungsdynamik künftig soziale Innovationen an Bedeutung. Soziale Innovationen sind neue soziale Praktiken, die darauf abzielen, innovative Lösungen für die bestehenden gesellschaftlichen Probleme zu entwickeln. Soziale Innovationen treten in unterschiedlichen Formen in unserer Gesellschaft auf und sind – ebenso wie technologische Innovationen – wichtige Treiber des sozialen Wandels: Sie verändern die Art und Weise, wie wir zusammenleben, arbeiten, konsumieren, Wohlstand verteilen oder mit Krisen umgehen.

Während viele soziale Innovationsinitiativen zunächst aus der Zivilgesellschaft heraus entstanden sind und von zivilgesellschaftlichen Akteuren getragen wurden, erhält das Thema in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit in unterschiedlichen Bereichen, wie in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Zunehmend engagieren sich auch Hochschulen und Forschungsinstitute in diesen Initiativen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Vortrag mit den konzeptionellen Grundlagen und internationalen Trends in der sozialen Innovationsforschung sowie dem Beitrag sozialer Innovationen zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen.

Biografie

Prof. Dr. Jürgen Howaldt ist Professor an der neu gegründeten Fakultät Sozialwissenschaften an der TU Dortmund und Direktor der traditionsreichen Sozialforschungsstelle. Als Soziologe beschäftigt er sich in seinen international ausgerichteten Forschungstätigkeiten mit der Bedeutung von sozialen Innovationen für die Gesellschaft sowie mit sozio-technischen Wandlungsprozessen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der sozialen Innovationsforschung sowie der arbeits- und organisationsbezogenen Forschung. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der Rolle der Sozialwissenschaften bei der Gestaltung des sozialen Wandels.

Von 2014 bis 2017 war er wissenschaftlicher Koordinator des im 7. Europäischen Rahmenprogramm geförderten globalen Forschungsprojektes ‚Social Innovation – Driving Force of Social Change‘ (SI-DRIVE). Er ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Beiräte und Netzwerke und Vorsitzender der European School of Social Innovation.