Projekt

Begleitforschung zur Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“

Die gesundheitliche Verfassung eines Menschen und das Risiko für die Entstehung von Erkrankungen werden von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dabei spielen u.a. auch die Lebensphase und das Geschlecht eine Rolle. In der BMBF-Förderinitiative "Gesund – ein Leben lang" (GeLang) adressieren Forschungsprojekte die spezifischen gesundheitlichen Belange verschiedener Bevölkerungsgruppen: Kinder und Jugendliche, Frauen und Männer, arbeitende Menschen sowie Ältere. Das übergeordnete Ziel der GeLang-Förderinitiative ist es, innovative Konzepte für eine wirkungsvollere Prävention und Versorgung zu entwickeln. Neben projektspezifischen Fragestellungen adressieren die Projekte auch übergreifende Ansätze wie Partizipation der Betroffenen, die stärkere Orientierung der Forschung an patientenrelevanten Endpunkten, Diversität, die Umsetzung komplexer Interventionen sowie der Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis. Die Begleitforschung unterstützt die geförderten Projekte hinsichtlich solcher übergreifenden Ansätze durch bedarfsgerechte Vernetzungs- und Informationsangebote. Dies geschieht unter Beteiligung der Geförderten selbst sowie relevanter Stakeholder. Neben diesem Unterstützungsangebot verfolgt die Begleitforschung eigene wissenschaftliche Ziele und analysiert, wie diese Querschnitts-Ansätze operationalisiert und umgesetzt werden können, um daraus zielgruppengerechten Good-Practice-Empfehlungen abzuleiten. Damit möchte die Begleitforschung zu Gelingen und Weiterentwicklung der Förderinitiative sowie der Stärkung der deutschen Gesundheitsforschung beitragen.

 

Die Förderinitiative "Gesund – ein Leben lang" („GeLang“) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) widmet sich den spezifischen Belangen der Bevölkerungsgruppen Kinder und Jugendliche, arbeitende Menschen, Frauen und Männer sowie ältere Menschen. Für diese Bevölkerungsgruppen werden in derzeit über 70 Forschungsverbünden und Einzelprojekten umsetzungsorientierte Studien gefördert und bedarfsgerechte Interventionen entwickelt. Damit fördert GeLang die Entstehung neuer Konzepte zur Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung, die die spezifischen Besonderheiten und Entwicklungen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen adressieren. Die Vielfalt an Projekten, die zu diesem gemeinsamen Ziel beitragen sollen, erfordert einen Austausch und ein wechselseitiges Lernen. Besonders erfolgreiche Konzepte sollen später breitere Anwendung finden.

 

 

Da zwischen den geförderten Projekten zahlreiche Synergien bestehen, zielt das Begleitforschungsprojekt darauf ab, die Projekte der Förderinitiative zu vernetzen und zu unterstützen sowie zentrale übergreifende Ansätze weiterzuentwickeln. Hierfür wird ein mehrstufiger Ansatz gewählt:

  • In einem ersten Schritt werden durch ein Mapping der geförderten Projekte und durch eine Befragung Charakteristika und Bedarfe erfasst. So können anschließend bedarfsgerechte Vernetzungs- und Informationsformate entwickelt und Synergien genutzt werden. Um die Perspektive über den unmittelbaren Forschungskontext hinaus zu erweitern, werden neben den Geförderten auch externe Stakeholder einbezogen. Der Fokus der Angebote liegt auf relevanten Querschnittsthemen, die sich durch viele Projekte ziehen, z.B. Partizipation der Betroffenen; Anwendung patientenrelevanter Endpunkte, Gendersensitivität oder der Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis.
  • Komplementär dazu soll analysiert werden, wie die genannten querschnittshaften Ansätze in den Projekten aktuell operationalisiert werden, und welche Barrieren bzw. Förderfaktoren sich in der Forschungspraxis ergeben. Da es für viele dieser Ansätze noch keine bewährten und allgemein akzeptierten Goldstandards gibt, v.a. hinsichtlich besonderer Belange der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, besteht bei ihrer Umsetzung viel Unsicherheit und eine hohe Varianz. Konsens-Verfahren sollen helfen, diese ausgewählten methodischen Querschnittsthemen weiterzuentwickeln und zu harmonisieren, um sie für zukünftige Forschung und Praxis im Gesundheitsbereich besser handhabbar zu machen. Hiervon profitieren sowohl die geförderten Projekte bzw. deren Folgeaktivitäten als auch das Forschungsfeld insgesamt, indem zur Qualitätssicherung und Harmonisierung von laufenden und künftigen Forschungsprojekten beigetragen wird.
  • Aus den gewonnen Erkenntnissen werden Good-Practice-Empfehlungen abgeleitet und für unterschiedliche Zielgruppen (Wissenschaft, Versorgungs- und Präventionspraxis, Politik) aufbereitet. Durch spezifische Disseminationsaktivitäten für die Zielgruppen soll ein Beitrag dazu geleistet werden, dass die konsentierten Ansätze auch in der Versorgung aufgegriffen und bei künftigen Forschungsvorhaben Berücksichtigung finden.
  • Die Erkenntnisse, die sich in den geförderten Verbünden und Einzelvorhaben ergeben, werden über Projektgrenzen hinweg aggregiert aufbereitet. Dazu findet eine Betrachtung nach Bevölkerungsgruppen sowie nach Studientypen bzw. eingesetzten Methoden statt. Diese wissenschaftliche Synthese der Ergebnisse richtet sich insbesondere an das BMBF, die Öffentlichkeit, sowie Institutionen des Gesundheitswesens.

 

Laufzeit

08/2019-07/2023

Auftraggeber

  • BMBF

Partner

  • Universität Regensburg
  • Universität Magdeburg