Gemeinwohlorientierung im Zeitalter der Digitalisierung: Transformationsnarrative zwischen Planetaren Grenzen und Künstlicher Intelligenz
Die Menschheit befindet sich aktuell auf einem nicht nachhaltigen Entwicklungspfad. Die derzeitige Umweltpolitik zielt daher im Sinne des Gemeinwohls auf eine Umgestaltung der Mensch-Umwelt-Verhältnisse. Die einschlägigen Transformationsnarrative nehmen bislang zwar neue Verhältnisse dieser Art in den Blick. Sie blenden dabei jedoch oft aus, dass sich unsere Vorstellungen von der Verfasstheit der Menschheit (conditio humana) in den betrachteten Zeiträumen grundlegend ändern können und unter Umständen auch sollen. Gleichzeitig werden disruptive digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Digitales Enhancement entwickelt, die die conditio humana entscheidend verändern könnten. Hiermit gehen Prozesse einher, die „Verschmelzungen“ digitaler, materieller (unbelebter) und biologischer Bereiche zur Folge haben oder haben können. Solche Verschmelzungen rütteln an überlieferten Selbstverständnissen, was das Menschsein und das Zusammenleben ausmacht, was Menschen mit ihren kulturellen Artefakten verbindet und wo Menschen in der Natur stehen.