Projekt

Definition und Monitoring der Versorgungssicherheit an den europäischen Strommärkten von 2017 bis 2019

Mit der Verabschiedung des Energiekonzepts im September 2010 hat die Bundesregierung beschlossen, dass die Energieversorgung in Deutschland langfristig im Wesentlichen auf Erneuerbaren Energien beruhen soll. Für den Stromsektor wurde dabei ein Anteil von mindestens 80 % Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung bis 2050 gesetzlich verankert. Dies erfordert neben einer Transformation des Kraftwerksparks, einen weiteren Ausbau von Stromnetzen und eine zusätzliche Bereitstellung von Flexibilitätsoptionen auf der Erzeugungs- und Verbrauchsseite. Diese Umgestaltung des Energiesystems kann nur gelingen, wenn die Versorgungssicherheit auf einem hohen Niveau gewährleistet bleibt. Dabei sind neben der Berücksichtigung der nationalen Situation auch die Wechselwirkungen mit den Anrainerstaaten in die Untersuchung mit einzubeziehen.

Im Rahmen des Projekts sollen bestehende Konzepte von Versorgungssicherheit am europäischen Strommarkt analysiert sowie darauf aufbauende Monitoringkonzepte weiterentwickelt werden. Wesentliche Komponenten des zu entwickelnden Konzeptes sind die Definition von Versorgungssicherheit am europäischen Strommarkt, die Verwendung einer adäquaten Methodik bzw. Modellierungsansätzen zur Untersuchung des europäischen Strommarktes sowie die Ableitung einer adäquaten Methodik des Monitorings.

Den Kern der Arbeiten des Fraunhofer ISI stellt die Analyse des Strombedarfs in Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern dar. Die Analyse der Anrainer-staaten ist eine zentrale Grundlage für die Modellierung der Angebotsseite. Ziel dieser Untersuchung ist die Bereitstellung einer Projektion der jährlichen Stromnachfrage diffe-renziert nach Technologien und Sektoren. Für die Modellierung des Strombedarfs der energienachfragenden Sektoren wird die Bottom-Up-basierte Modellplattform FORECAST verwendet. Darüber hinaus stellt eine detaillierte Abbildung der Strom-nachfrage eine wesentliche Voraussetzung für die Abschätzung von Flexibilitätspotentialen dar.

Ergänzend dazu untersucht das Fraunhofer ISI im Rahmen der Versorgungssicherheits-Analyse die Preiselastizität der Nachfrage sowie technisch erschließbare Potenziale des Lastmanagements. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Lastreduktion mit Lastverzicht für klassische Stromverbraucher. Darüber hinaus werden auch Potenziale in Form von Lastverschiebe- oder Lasterhöhungspotenzialen sowie Veränderung der Potenziale durch neue Verbrauchsanwendungen und Sektorkopplung, wie Power-to-Mobility und Power-To Heat, mit betrachtet.

Des Weiteren werden die installierte Leistung und Verfügbarkeit des konventionellen Kraftwerksparks, mit einer Fokussierung auf KWK-Anlagen, sowie von Speichertechno-logien untersucht. Ergänzend erfolgt eine Analyse des Ausbaus und der Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien in Deutschland und Europa unter Berücksichtigung der technologiespezifischen Einspeisecharakteristik.

Publikationen

noch nicht vorhanden

Laufzeit

2017 - 2019

Auftraggeber

  • Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)

Partner

  • r2b energy consulting
  • Consentec
  • TEP Energy