Die Ergebnisse der Analysen unterstreichen, dass Sachsen über eine etablierte und in den letzten Jahren gestärkte Kultur des Wissens- und Technologietransfers verfügt, die sich insbesondere in einer Vielfalt an genutzten Transferkanälen, transferaktiven und -unterstützenden Akteuren und einer prinzipiellen Offenheit für Transferaktivitäten in Wissenschaft, Wirtschaft und Förderadministration zeigt. Das sächsische WTT-System wird dabei maßgeblich durch einen starken wissenschaftlichen Output durch Hochschulen, außeruniversitäre sowie industrienahe Forschungseinrichtungen aus besonders transferrelevanten Disziplinen wie den Natur- und Ingenieurswissenschaften geprägt. Flankierend dazu hat sich eine vielfältige Intermediärslandschaft aus wissenschafts- und unternehmensnahen Organisationen herausgebildet, die transferaktive Akteure vor allem bei der Informationsbereitstellung, der Netzwerkbildung und der Anbahnung von Kontakten sowie zu Fragen der Finanzierung und Förderung beratend unterstützt.
Allerdings legen die Analysen auch dar, dass die vielfältigen Strukturen, Prozesse und Akteure des sächsischen WTT-Systems mit einer gewissen Fragmentierung einhergehen, die zu unzureichenden Informations- und Wissensflüssen und damit unausgeschöpften Transferpotenzialen führen. Dies geht auch stark auf eine kleinteilige Wirtschaftsstruktur mit einer Dominanz an kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zurück, die häufig nicht-innovative Tätigkeiten verfolgen und damit keinen Bedarf für eine Zusammenarbeit mit Wissenschaftseinrichtungen sehen. Dadurch ist die Absorptionsfähigkeit wissenschaftlich-technologischer Erkenntnisse insgesamt eingeschränkt, zumal wesentliche Hemmnisse auch in einer unzureichenden personellen und finanziellen Ausstattung gesehen werden.
Handlungsempfehlungen:
- Stabile und ausreichend finanzielle sowie personelle Ausstattung in öffentlichen Transferstellen und -einrichtungen schaffen
- Niedrigschwelligkeit der Förderung weiter gewährleisten
- FuE-Verbundprojekte als bedeutendsten Transferkanal langfristig stärken
- Mandate der transferunterstützenden Einrichtungen schärfen und Fragmentierung in den Strukturen entgegenwirken
- Transfer in der Breite beibehalten und transferrelevante Zukunftsfelder systematisch erschließen
- WTT als integrierte Aufgabe von Forschung und Lehre etablieren und Wissenschaftler:innen für Transfer sensibilisieren und qualifizieren
- Transferunterstützende Einrichtungen für die konkreten Bedarfe der Unternehmen sensibilisieren
- Überregionale Transferaktivitäten erleichtern
- Abbau transferhemmender Regularien
- Monitoring von Transferaktivitäten und -förderung aufbauen
Endbericht unter https://www.smwa.sachsen.de/blog/wp-content/uploads/2025/04/Studie_WTT.pdf