Projekt

Green Finance

Die Transformation hin zu einer Green Economy - einer Wirtschaftsweise, um innerhalb der Grenzen unseres Planeten Wohlfahrt zu schaffen - bringt einen erheblichen Investitions- und Finanzierungsbedarf mit sich. Zentrale Ziele des Projektes sind zum einen zu beziffern, wie groß der Investitions- und Finanzierungsbedarf in Deutschland in verschiedenen Handlungsfeldern der Green Economy in Deutschland ist, und zum anderen zu untersuchen welche neuartigen Finanzierungskonzepte und -instrumente geeignet sein könnten, um in größerem Umfang privates Kapital dafür zu mobilisieren. Ausgehend davon erarbeitet das Projekt Handlungsempfehlungen für die Politik zur Weiterentwicklung von "Green Finance" in Deutschland.

 

 

Dafür werden die folgenden Fragen bearbeitet: (1) Wie hoch ist der Finanzierungsbedarf der grünen Transformation in Deutschland? (2) Welche innovativen Finanzierungskonzepte und -instrumente werden in anderen Ländern eingesetzt und sind diese - ggf in angepasster Form - auf Deutschland übertragbar? (3) Welche der besonders relevanten Konzepte und Instrumente können für Deutschland empfohlen werden, und wie lassen sich diese in eine politische Gesamtstrategie einbetten? Dabei wird neben Desk Research auch Praxiswissen von Akteuren mobilisiert, die selbst im Markt aktiv sind und an den beschriebenen Lösungen arbeiten.

 

 

Bei der Abschätzung des Investitionsbedarfs werden verschiedene Handlungsfelder der Green Economy untersucht. Drei Gruppen werden dabei unterschieden. Die erste umfasst die erneuerbaren Energien, die Energieeffizienz und den klimaschonenden Verkehr, d. h. Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen, die ein hohes Potenzial und eine hohe politische Priorität aufweisen und dadurch nicht nur hinsichtlich ihrer Umsetzung sehr detailliert untersucht sind, sondern auch hohe und bis 2050 steigende Investitionsbedarfe nach sich ziehen. Die zweite Gruppe umfasst mit der ökologisch orientierten Wasser- und Landwirtschaft zwei Bereiche, die mit der Einführung der vierten Reinigungsstufe, den Maßnahmen gemäß Wasser-Rahmen-Richtlinie und der weitergehenden Einführung der Öko-Landwirtschaft ebenfalls recht konkret, aber nur mit einem vergleichsweise geringen Investitionsbedarf verbunden sind. Schließlich weisen die Rohstoffeffizienz und die Recyclingwirtschaft als Vertreter der dritten Gruppe trotz einer gewissen inhaltlichen Nähe erhebliche Unterschiede beim Investitionsbedarf auf. Ihre wesentliche Gemeinsamkeit besteht in der fehlenden Konkretheit der Nachhaltigkeitsziele und der Komplexität ihres Anwendungsbereiches. Deshalb wird als Methode zur Bestimmung des Investitionsbedarfes nicht wie bei den ersten beiden Gruppen die Bottom-up-, sondern die Top-down-Methode angewendet, welche den Investitionsbedarf mit Hilfe geeigneter spezifischer Annahmen und Daten aus einem bekannten Datenaggregat ableitet. Insgesamt bewegt sich der Investitionsbedarf in den untersuchten Bereichen zwischen 1,2 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 und 1,8 Prozent im Jahr 2050. Im nächsten Schritt erfolgt ein Screening ausländischer Finanzierungskonzepte und -instrumente, eine tiefergehenden Analyse ausgewählter Beispiele und eine Diskussion innovativer Finanzierungsansätze aus anderen Anwendungsbereichen. Ausgehend davon werden Vorschläge für Finanzierungsinstrumente und Politikempfehlungen abgeleitet.

 

Laufzeit

1.3.2015 - 15.11.2017

Auftraggeber

Umweltbundesamt (UBA)

Partner

Arepo Consult

Projektkoordinator

Ecologic