Projekt

Circularity3 

 

Konzeptualisierung, Implementierung und Quantifizierung der Circular Economy vom Mikro- zum Makro-Level

 

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy, CE) wird großflächig als Vision für die nachhaltigere Gestaltung unserer Konsum- und Produktionssysteme diskutiert. Veränderungen hin zu einer Kreislaufwirtschaft können mit technischen oder sozialen Innovationen beginnen (z. B. Design for Recycling, verlängerte Produktlebensdauer durch Wiederverwendung, Wiederaufarbeitung von Produkten, verändertes Konsumverhalten). Ihre Verbreitung hängt jedoch in hohem Maße von sozioökonomischen Voraussetzungen ab, die eine Unterstützung durch transdisziplinäre Wissenschaft erfordern. Die Vorteile einer CE werden in einer potenziellen Verringerung der Umweltwirkungen von Konsum und Produktion und in der (zumindest relativen) Entkopplung des Wirtschaftswachstums von der Nutzung natürlicher Ressourcen gesehen. Diese Effekte sind jedoch noch nicht hinreichend wissenschaftlich belegt und könnten durch unbeabsichtigte Neben- und Rebound-Effekte gemindert oder sogar umgekehrt werden. Daher müssen die potenziellen Auswirkungen der CE-Prinzipien sorgfältig wissenschaftlich quantifiziert werden.

 

 

Das Projekt Circularity3 zielt darauf ab, Empfehlungen für eine erfolgreiche Umsetzung von umweltfreundlichen Maßnahmen der Kreislaufwirtschaft zu geben. Nach einer gründlichen Konzeptualisierung wird die Analyse der technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen/politischen Wechselwirkungen innerhalb der Kreislaufwirtschaft zu einem besseren Verständnis der sozioökonomischen Voraussetzungen und einer Quantifizierung der potenziellen Umweltvorteile führen. Dies wird durch Analyse der Circular Economy in komplementären Fallstudien erreicht, die die Umsetzungslogik von Kreislaufwirtschaftsmaßnahmen auf verschiedenen wirtschaftlichen Aggregationsebenen und in verschiedenen Ländern abbilden. Dazu werden exemplarisch die Wertschöpfungsketten für Elektrogeräte und Elektrofahrzeugbatterien ausgewertet. Der aktuelle Stand der Kreislaufwirtschaft wird für diese Wertschöpfungsketten auf Innovations-/Mikro-, Sektor-/Meso- und gesamtwirtschaftlicher/Makro-Ebene für die beteiligten Länder Deutschland, Thailand, Türkei, Chinesisch-Taipeh und Japan analysiert. Ein breites Spektrum wissenschaftlicher Methoden wird von den Partnern eingesetzt, um die Fallstudien durchzuführen und ein detailliertes Verständnis der technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen/politischen Wechselwirkungen innerhalb der Schwerpunktbereiche Elektrogeräte und Elektrofahrzeugbatterien zu gewinnen. Ein Vergleich ähnlicher Fallstudien (a) in verschiedenen Ländern, (b) auf verschiedenen Ebenen und (c) mit verschiedenen Anwendungsfällen wird zu neuen und systematischen Erkenntnissen für spezifische Schwerpunktbereiche führen. Nach der Konsolidierung der Ergebnisse und der Bewertung auf Systemebene werden allgemeine Empfehlungen gegeben. Um die Nützlichkeit und Anwendbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, wird der Forschungsprozess von einem kontinuierlichen Austausch mit relevanten Stakeholdern begleitet, der die beiden Anwendungsfälle, die drei wirtschaftlichen Ebenen und die teilnehmenden Länder umfasst. Darüber hinaus erhalten die Stakeholder die Ergebnisse in Form von praktischen Empfehlungen, wie sie die Kreislaufwirtschaft in ihrem spezifischen Handlungsfeld vorantreiben können, sowie Methoden zur Messung des Fortschritts und zur Quantifizierung der Umweltvorteile.

 

Laufzeit

01.05.2023 bis 30.04.2026

Auftraggeber

  • Belmont Forum
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft

Partner

  • Prof. Dr. Christoph Helbig, Universität Bayreuth, Deutschland
  • Prof. Dr. Yiğit Kazançoğlu, Yasar University, Türkei
  • Prof. Hwong-wen Ma, National Taiwan University, Chinesisch Taipeh
  • Dr. Mitsutaka Matsumoto, National Institute of Advanced Industrial Science and Technology, Japan
  • Prof. Dr. Chanathip Pharino, Chulalongkorn University, Thailand