Mit den wissenschaftlichen Arbeiten wird inhaltlich Neuland betreten, da der Gesundheitssektor bisher nicht systematisch auf die Schnittstellen zum Themenfeld Ressourcenschonung hin untersucht wurde.
Für die quantitative Analyse des direkten und indirekten Ressourcenkonsums im deutschen Gesundheitssektor liegen bereits Ergebnisse vor. Auf den deutschen Gesundheitssektor entfällt demnach jährlich ein Rohstoffkonsum (RMC, raw material consumption) von rund 100 Millionen Tonnen. Dieses sind immerhin rund 5 Prozent des gesamten deutschen Rohstoffkonsums.
In einer Stakeholder-Analyse werden Strukturen und Institutionen des Gesundheitssystems in Deutschland erfasst. Im Kern steht der eigentliche Gesundheitssektor mit der stationären und ambulanten Leistungserbringung. Die Vorleistungsstufen sind jedoch für die Analyse des Ressourcenkonsums ebenfalls sehr wichtig. Den Berechnungen des Fraunhofer ISI zufolge fallen dabei vor allem die Sektoren Chemikalien (unter anderem Pharmazeutika), Nahrungsmittel und Getränke, Energie, Bautätigkeiten und medizintechnische Geräte ins Gewicht. In den Stakeholder-Analysen zeichnet sich ab, dass es im deutschen Gesundheitssektor bereits einige Akteure gibt, die für das Thema Umwelt- beziehungsweise Ressourcenschonung engagiert sind. In der Breite ist der Stellenwert des Themas jedoch eher gering, ebenso wie die Vernetzung mit der Umwelt- bzw. Ressourcenschutz-Politik.
Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens sind von hoher Politikrelevanz, da künftige Handlungsfelder an der Schnittstelle zwischen Ressourceneffizienz- und Gesundheitspolitik identifiziert werden.