Projekt

BMBF-Foresight-Prozess, Zyklus I

Konzeptionelle Weiterentwicklung und Umsetzung eines Foresight-Prozesses des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF-Foresight-Prozess)

Von September 2007 bis Juli 2009 wurde vom Fraunhofer ISI gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO und anderen Partnern der BMBF- Foresight-Prozessdurchgeführt, um die Innovationsfähigkeit des Forschungs- und Bildungsstandortes Deutschland nachhaltig zu sichern. Es wurden relevante Entwicklungen mit einer langfristigen Zukunftsperspektive von 10 bis 15 Jahren und darüber hinaus erkundet. Der Prozess hatte vier Ziele:

  • Identifizierung neuer Schwerpunkte in Forschung und Technologie
  • Benennung von Gebieten für Forschungs- und Innovationsfelder-übergreifende Aktivitäten
  • Potenzialanalyse für mögliche strategische Partnerschaften in ausgewählten Technologie- und Innovationsfeldern
  • Ableitung prioritärer Handlungsfelder für Forschung und Entwicklung

Dazu wurde eine Kombination unterschiedlicher Methoden eingesetzt. Neben den bestehenden strategischen (Vorausschau-)Aktivitäten, die bereits im BMBF sowie extern im privaten und öffentlichen Sektor erfolgreich unternommen werden, ergänzt der Foresight-Prozess die Wissensbasis der Entscheidungsträger in Wissenschaft, Forschung, Technologie und Politik.

Die Verknüpfung von Foresight und Monitoring im BMBF-Foresight-Prozess nutzt bestehende Erfahrungen aus Foresight-Ansätzen einschließlich bekannter Recherchestrategien sowie Methoden aus der Innovationsforschung wie Bibliometrie, Interviews, Befragungen etc. Gleichzeitig wurden neue, kreative Methoden, wie Workshops, Zeitreisen- und Inventorenscouting sowie neue Konzepte für den Blick in die Zukunft eingesetzt. Der Blick zurück aus der Zukunft sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen aus heutiger Sicht rundeten die Vorgehensweise ab. Eine Analyse des Innovationssystems half, Potenzial für neue strategische Partnerschaften unterschiedlicher Art zu erkennen. Der stetige Perspektivwechsel vom Blick in die Zukunft zum Blick aus der Zukunft gewährleistete, dass der Foresight-Prozess umfassende Informationen für die forschungspolitische Entscheidungsfindung liefert.

Zum Start des BMBF-Foresight-Prozesses fand im November 2007 ein Auftakt-Workshop in Berlin statt, der Expertinnen und Experten aus Deutschland zusammenführte. Mit Hilfe ihrer Expertise und auf der Grundlage vorwiegend nationaler Analysen wurden diejenigen Themengebiete bestimmt, die weiter intensiv zu untersuchen sind. Auch wurden Schnittstellengebiete identifiziert, die als Ausgangspunkte für die weitere Recherche dienen sollen. Die daran anknüpfende internationale Recherchephase nach "neuen“ und übergreifenden Themengebieten in Forschung, Technologie und Innovation beinhaltete vor allem Interviews, Expertengespräche und eine bibliometrische Analyse. Die Aussagen und Ergebnisse der Untersuchungen wurden im Prozessverlauf mehrfach diskutiert, in zwei Wellen von einem Monitoring-Panel validiert und schließlich in einer umfassenden Online-Befragung unter deutschen Experten bewertet. Basierend auf dieser Bewertung wurden sogenannte "Zukunftsfelder neuen Zuschnitts" erarbeitet. Diese werden - neben 14 "etablierten" Zukunftsfeldern - im BMBF diskutiert. Vertiefungsworkshops unterstützen diese Diskussion weiterhin. Ein sogenanntes "Verlaufssystem" verfolgt die Entwicklung einiger Zukunftsfelder in den kommenden Jahren.

Auf einer Tagung im Juni 2009 in Bonn wurden die Ergebnisse erstmals vorgestellt. Hier sind die Berichte verfügbar:

 

Laufzeit

2007 – 2009

Auftraggeber

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 

Partner

  • Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Stuttgart
  • Technische Universität Berlin, Fakultät Wirtschaft und Management, Lehrstuhl für Innovationsökonomie
  • Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
  • Institut für Nanotechnologie (INT) des Forschungszentrums Karlsruhe
  • Sekretariat Manufuture Germany des Verbandes deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)
  • Austrian Research Centres GmbH (ARC), Systems Research Division - Dept. of Technology Policy, Wien