Projekt

NEU VERNETZT Junge Menschen für die Energiewende im Verteilnetz

NeuVernetzt: Das Projekt NeuVernetzt ist ein Förderprojekt im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2025 zum Thema Zukunftsenergie. Es wird von Fraunhofer IEG und Fraunhofer ISI gemeinsam umgesetzt und dabei gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). NeuVernetzt ist ein Projekt zur Wissenschaftskommunikation, das die Transformation in den Verteilnetzen zum Thema macht und sich dabei vor allem an junge Menschen richtet.

Teaser: Verteilnetze sind die „Hidden Champions“ der Energiewende: Wir alle haben im Alltag Berührung mit diesen Netzen – häufig ohne es zu wissen. Wir zeigen, was das tägliche Leben mit der Finanzierung und der Auslastung der Verteilnetze zu tun hat und wie wir als Wissenschaftler*innen zum Stromnetz der Zukunft beitragen.

Hintergrund zur Transformation. Der Weg zur Zukunftsenergie braucht leistungsfähige Verteilnetze. Historisch gesehen ist das Stromsystem in Deutschland „top-down“ aufgebaut: große, zentralisierte Kraftwerke erzeugten den Strom und speisten ihn in die höheren Netzebenen ein. Von dort wurde der Strom über das Verteilnetz an eine Vielzahl passiver Verbraucher verteilt, die ihren Energiebedarf unabhängig von der Erzeugung und netztechnischen Gegebenheiten abriefen. Dieser Ansatz ist Geschichte. Die Transformation des Energiesystems ist in vollem Gange und bedeutet nichts Geringeres als eine vollständige Überholung eines Energiesystems, auf dem die angestrebte kohlenstoffarme Wirtschaft aufbauen kann.

Motivation. Diese Vision kann nur erreicht werden, wenn die Verteilnetze Schritt halten. Der Öffentlichkeit ist dieses zentrale Thema jedoch kaum bewusst, da sie ein veraltetes Verständnis der Netzinfrastruktur hat. Gleichzeitig funktionieren die Lösungen, die die Netzforschung und -wirtschaft für die Verteilnetze der Zukunft entwickeln nur, wenn die Öffentlichkeit mitwirkt. Dabei kommt jungen Menschen eine entscheidende Rolle zu. Erneuerbare Energien, intelligente Netze und flexible Verbraucher bieten spannende Möglichkeiten, die Welt nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten. In diesem dynamischen Umfeld können junge Talente Kreativität, technisches Verständnis und Forschergeist einbringen, um innovative Lösungen zu entwickeln - sei es mit ihrem Stromverbrauch zuhause oder mit ihrer Studiums- und Berufswahl. Aus diesem Grund werden im Projekt vorrangig junge Menschen angesprochen, genauer genommen junge Erwachsene (18 – 25 Jahre), die als Verbraucher schon jetzt erleben, wie die Transformation das historisch gewachsene Konzept des Energiesystems überholt und Schüler:innen (14 – 18 Jahre), die der Nachwuchs für die Forschung zu Netzthemen sind.

Vorgehen. Auf Basis unserer aktuellen Forschung zu Stromverteilnetzen entwickeln wir Lerninhalte zu drei Modulen: Netzplanung, Netzbetrieb, und Netzdigitalisierung. Wir entwickeln dazu ein hybrides, partizipatives Konzept der Wissenschaftskommunikation, das den Bogen von der Wissensvermittlung, über den Einblick in die Forschungspraxis und die Entwicklung eigener Lösungsideen, bis hin zur Anwendung der Forschung bei den Netzbetreibern spannt. Um unsere Zielgruppen zu erreichen, werden die Inhalte für jedes Modul in drei Schritte unterteilt.

  1. Zielgruppen-gerechte Aufbereitung der Forschungsinhalte im Hinblick auf Wissenschaftsmündigkeit/ Scientific Literacy.
  2.  Erarbeitung interaktiver Tools und Kommunikationsformate auf Basis wissenschaftlicher Computermodelle, mit denen die Forschung zu Verteilnetzen erlebbar wird.
  3.  Einbindung von Akteurinnen aus der Praxis als „Netzbotschafterinnen“. Sie vermitteln, wie aktuelle Forschung in der Anwendung hilft, den Weg zur Zukunftsenergie praktisch umzusetzen.

Das Konzept wird in zwei zielgruppen-spezifische Formate umgesetzt, die in Baden-Württemberg (BW) verortet sind. Für die Schüler:innen erarbeiten und veranstalten wir Schulworkshops. Schwerpunkt dieses Konzeptes ist Partizipation und Wissenschaftsmündigkeit: Wir als junge Frauen in der Energieforschung vermitteln unsere Forschung der nächsten Generation. Für die jungen Erwachsenen wird ein Netz-Dialog ausgerichtet, der den Rahmen des Wissenschaftsfestivals EFFEKTE in Karlsruhe als Plattform nutzt. Schwerpunkt dieses Konzeptes ist die Bildung zur Verwendung von Energie im Alltag, um junge Erwachsene für ihre Rolle als aktive Verbraucher vorzubereiten. In der Verstetigung wird auf Online-Formate gesetzt, um die Reichweite zu erhöhen. Hierfür nutzen wir die Präsenz der Fraunhofer Gesellschaft und die Kollaboration mit regionalen und überregionalen Multiplikatoren (z. B. Karlsruher Klimaagentur (KEK), Stadtwerke Karlsruhe GmbH (SWKA), das Helmholz Energy Office, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)).

Das im Projekt erstellte Material wird zum Projektende im Dezember 2025 zum Download bereitgestellt. Es kann von Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen bzw. Institutionen der Wissenskommunikation weitergenutzt werden.

Informationen dazu folgen ab Herbst 2025 auf dieser Seite.

Fig 1: Disintegration of the value chain, (VP = Value proposition, NE = Network effect).

Laufzeit

April bis Dezember 2025

Auftraggeber

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Partner

  • Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG (Dr. Judith Stute)
  • Weitere Zusammenarbeit mit den anderen Förderprojekten und Initiativen des Wissenschaftsjahrs 2025