Projekt

Unterstützung bei der Entwicklung des Auktionsdesigns und der notwendigen Voraussetzungen für eine europäische Importauktion für erneuerbaren Wasserstoff im Rahmen der Europäischen Wasserstoffbank

Diese Studie unterstützte die Europäische Kommission (Generaldirektion Energie) bei der Konzeption und Vorbereitung einer europäischen Importauktion für erneuerbaren Wasserstoff und seine Derivate im Rahmen der Europäischen Wasserstoffbank.

 

Die Europäische Union strebt die Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 an mit dem rechtsverbindlichen Zwischenziel, ihre Emissionen bis 2030, um mindestens 55 % zu reduzieren. Erneuerbarer Wasserstoff wird voraussichtlich eine Schlüsselrolle bei der Transformation schwer zu dekarbonisierender Sektoren und beim Ersatz der derzeitigen Verwendung von fossilem Wasserstoff spielen. Während im Rahmen der Europäischen Wasserstoffbank bereits heimische Auktionen für die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff in der EU durchgeführt wurden, muss der internationale Teil der Wasserstoffbank, welcher sich auf Importe von erneuerbaren Kraftstoffen nichtbiologischen Ursprungs (RFNBO) aus Drittländern konzentriert, noch konzipiert werden. RFNBO-Importe können dazu beitragen, die erforderlichen H2-Mengen kosteneffizient zu sichern, indem sie kostengünstige Produktionspotenziale weltweit erschließen. In der aktuellen Hochlaufphase des internationalen Wasserstoffmarktes sind Förderinstrumente erforderlich, um Projekte abzusichern und die Lücke zwischen Produktionskosten und Zahlungsbereitschaft für erneuerbaren Wasserstoff zu schließen. Daher plant die Europäische Kommission die Etablierung einer europäischen Importauktion für Wasserstoff im Rahmen der internationalen Säule der Europäischen Wasserstoffbank.

 

 

Eine EU-Auktion für Importe von erneuerbarem Wasserstoff sollte vier Ziele erfüllen. Erstens sollte die Auktion dazu beitragen, die Kostendifferenz zwischen den Produktionskosten von erneuerbarem Wasserstoff bzw. Wasserstoffderivaten, der in Drittländern hergestellt und in die EU transportiert wird, und der Zahlungsbereitschaft der Abnehmer in Europa auszugleichen. Dadurch kann sie Anreize für Investitionen in die Wasserstoff-Wertschöpfungskette schaffen und Angebot und Nachfrage von erneuerbarem Wasserstoff fördern. Zweitens sollte die Auktion die frühzeitige Marktbildung unterstützen und eine effiziente grenzüberschreitende Koordinierung von Angebot und Nachfrage ermöglichen. Drittens sollte sie internationalen Produzenten Klarheit über das Nachfragevolumen in der EU verschaffen und zur Verbesserung der Effizienz für die Mitgliedstaaten beitragen, indem sie eine zentrale Plattform bereitstellt, auf der verschiedene Angebote in gebündelter Form verglichen und bewertet werden können. Viertens sollte sie die interne Koordinierung zwischen den Mitgliedstaaten bei der Schaffung von Wasserstoffkorridoren unterstützen.

Das Projektteam unterstützte DG ENER mit einer Vielzahl von Aktivitäten bei der Konzeption einer Auktion, die diese Ziele erfüllen kann. Dazu gehörten die Erstellung einer umfassenden Übersicht über aktuelle Studien zur Wasserstofferzeugung und -nachfrage, die Analyse der Pipeline geplanter Wasserstoffproduktionsprojekte sowie eine ökonomische Analyse und eine qualitative, kriterienorientierte Bewertung verschiedener Auktionsmodelle. Zunächst wurde eine ökonomische Grundlage für die Studie geschaffen, indem eine umfassende Analyse des Status quo und der erwarteten Entwicklung der globalen Wasserstoffmärkte erarbeitet wurde. Aufbauend auf diesem analytischen Rahmen wurden mittels Sekundärforschung und Interviews die zentralen Erkenntnisse und Lehren aus bestehenden Wasserstoffauktionen gezogen. Darüber hinaus unterstützte das Team die Kommission in der Organisation und Durchführung von zwei technischen Workshops mit Mitgliedstaaten zum Austausch von Erfahrungen und Sammeln von Präferenzen für eine europäische Importauktion. Schließlich wurden konkrete Empfehlungen für die Ausgestaltung des Auktionsdesigns für zwei Fallstudien entwickelt: zum einen pipeline-basierte Importe von molekularem Wasserstoff und zum anderen schiffsbasierte Importe der wichtigsten Derivate Ammoniak, Methanol und eSAF.

 

Diese Studie enthält strategische Empfehlungen, die auf Analysen des europäischen und internationalen Wasserstoffmarktes, der Bewertung bestehender und geplanter Wasserstoffauktionen in Europa und darüber hinaus sowie vorläufigen Überlegungen zum Auktionsdesign basieren. Die Analyse hebt das Potenzial für Wasserstoffimporte aus Regionen wie Nordamerika, Australien, Lateinamerika und der MENA-Region hervor. Sie enthält konkrete Fallstudien sowohl zu Pipeline-basierten Importen von reinem Wasserstoff als auch zu schiffbasierten Importen der Derivate Ammoniak, Methanol und synthetischen Flugkraftstoffen (eSAF). Diese spiegeln die Präferenzen verschiedener Mitgliedstaaten wider und bieten einen konkreten Ausgangspunkt für die weitere Ausgestaltung von Importauktionen. Zu den vorrangigen Überlegungen für die Gestaltung der Auktionen gehören die Gewährleistung eines fairen Wettbewerbs zwischen inländischer Produktion und Importen, die Berücksichtigung geopolitischer Risiken und die Erzielung von Kosteneffizienz.

 

Publikationen

Detaillierte Ergebnisse finden sich in der finalen Version der Studie:

  • European Commission: Directorate-General for Energy, Fraunhofer ISI and Guidehouse Germany GmbH (2025): Assistance in the development of an auction design and necessary pre-conditions for a European import auction for renewable hydrogen under the European Hydrogen Bank – Final report, Publications Office of the European Union,  https://data.europa.eu/doi/10.2833/9380870

Laufzeit

November 2024 – Juli 2025

Auftraggeber

  • Europäische Kommission – Generaldirektion Energie (DG ENER)

Partner

  • Guidehouse