Eine EU-Auktion für Importe von erneuerbarem Wasserstoff sollte vier Ziele erfüllen. Erstens sollte die Auktion dazu beitragen, die Kostendifferenz zwischen den Produktionskosten von erneuerbarem Wasserstoff bzw. Wasserstoffderivaten, der in Drittländern hergestellt und in die EU transportiert wird, und der Zahlungsbereitschaft der Abnehmer in Europa auszugleichen. Dadurch kann sie Anreize für Investitionen in die Wasserstoff-Wertschöpfungskette schaffen und Angebot und Nachfrage von erneuerbarem Wasserstoff fördern. Zweitens sollte die Auktion die frühzeitige Marktbildung unterstützen und eine effiziente grenzüberschreitende Koordinierung von Angebot und Nachfrage ermöglichen. Drittens sollte sie internationalen Produzenten Klarheit über das Nachfragevolumen in der EU verschaffen und zur Verbesserung der Effizienz für die Mitgliedstaaten beitragen, indem sie eine zentrale Plattform bereitstellt, auf der verschiedene Angebote in gebündelter Form verglichen und bewertet werden können. Viertens sollte sie die interne Koordinierung zwischen den Mitgliedstaaten bei der Schaffung von Wasserstoffkorridoren unterstützen.
Das Projektteam unterstützte DG ENER mit einer Vielzahl von Aktivitäten bei der Konzeption einer Auktion, die diese Ziele erfüllen kann. Dazu gehörten die Erstellung einer umfassenden Übersicht über aktuelle Studien zur Wasserstofferzeugung und -nachfrage, die Analyse der Pipeline geplanter Wasserstoffproduktionsprojekte sowie eine ökonomische Analyse und eine qualitative, kriterienorientierte Bewertung verschiedener Auktionsmodelle. Zunächst wurde eine ökonomische Grundlage für die Studie geschaffen, indem eine umfassende Analyse des Status quo und der erwarteten Entwicklung der globalen Wasserstoffmärkte erarbeitet wurde. Aufbauend auf diesem analytischen Rahmen wurden mittels Sekundärforschung und Interviews die zentralen Erkenntnisse und Lehren aus bestehenden Wasserstoffauktionen gezogen. Darüber hinaus unterstützte das Team die Kommission in der Organisation und Durchführung von zwei technischen Workshops mit Mitgliedstaaten zum Austausch von Erfahrungen und Sammeln von Präferenzen für eine europäische Importauktion. Schließlich wurden konkrete Empfehlungen für die Ausgestaltung des Auktionsdesigns für zwei Fallstudien entwickelt: zum einen pipeline-basierte Importe von molekularem Wasserstoff und zum anderen schiffsbasierte Importe der wichtigsten Derivate Ammoniak, Methanol und eSAF.