Projekt

Gebündelte Infrastrukturplanungen und -zulassungen und integrierter Umbau von regionalen Versorgungssystemen – Herausforderungen für Umwelt- und Nachhaltigkeitsprüfungen? (INTEGRIS)

Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen sind wesentliche Voraussetzungen für den Erhalt unserer Lebensqualität und Bedingung für eine nachhaltige Entwicklung. Veränderungen in Umwelt und Gesellschaft wirken zurück auf die Infrastrukturen und ihren Wandel.

Durch die gemeinsame Verlegung und Bündelung von verschiedenen Infrastrukturen wie Strom, Wasser, Gas, Informations- und Kommunikationsdienste, Fernwärme, Abwasser u. a. in einer Trasse werden geringere Umweltbelastungen sowie soziale und ökonomische Vorteile erwartet. Bündelungsgebote bzw. Bündelungsmöglichkeiten sind dabei zum Teil auch rechtlich verankert, etwa im Naturschutzrecht oder im Raumordnungsrecht. Gerade zum Erfüllen der Ziele im Bereich der Raumentwicklung wird auch auf eine Bündelung von Infrastrukturen gesetzt; dieses Entwicklungsziel findet sich aber nicht spezifisch in den langfristigen Planungszielen anderer Infrastruktursysteme (Bundesverkehrswegeplan, digitale Agenda, weniger spezifisch: Energiewende, Klimaschutzziele etc.).

Das übergeordnete Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es herauszufinden, inwieweit durch Bündelung von Infrastrukturen umweltgerechtere Lösungen gestaltet werden können. Diese sollten sowohl zulassungs- und planungsrechtlich als auch bezüglich ihrer unmittelbaren räumlichen Auswirkungen und der nachhaltigen Regionalentwicklung auf ganz Deutschland übertragbar sein. Dabei wird auch untersucht, welche Hindernisse sich beim Ausbau von potenziell anzustrebenden gebündelten Infrastrukturen ergeben und wie diese zu beseitigen sind.

Anhand von vier Fallstudien sollen vor allem die jeweiligen Umweltauswirkungen untersucht werden. Außerdem werden auch mögliche Anpassungsbedarfe (technisch, organisatorisch, rechtlich) sowie Potenziale, Grenzen und Zielkonflikte identifiziert.

Dafür wird einerseits eine retrospektive Betrachtung von Planungs- und Zulassungsverfahren inkl. Umweltprüfungen für integriert geplante, gebündelte Infrastrukturvorhaben durchgeführt, andererseits werden gebündelte Infrastrukturprojekte und ein integrierter Umbau regionaler Versorgungssysteme hinsichtlich ihrer Übereinstimmung zum Leitbild eines nachhaltigen Infrastrukturumbaus bewertet und die Folgen und Nachhaltigkeitsaspekte abgeschätzt.

INTEGRIS hat also die Klärung von Verfahrensfragen zur Planung und Zulassung und die Bewertung der Nachhaltigkeit im Rahmen der Regionalentwicklung zum Ziel.

Laufzeit

01.10.2016-31.01.2020

Auftraggeber

  • Umweltbundesamt

Partner

  • Bosch und Partner GmbH
  • Stiftung Umweltenergierecht