Projekt

Integrierte Digitalisierung der Trinkwasserversorgung (InDigWa)

Laut Statistischem Bundesamt verbraucht jede Person in Deutschland knapp 130 Liter Wasser pro Tag. Höchste Zeit, die kommunale Wasserver- und -entsorgung zu überdenken: Wie kann ein smartes Wassermanagement im Gebäude- und Außenbereich aussehen? Im InDigWa-Netzwerk beschäftigt sich das Fraunhofer ISI gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO und dem Fraunhofer IGB mit genau dieser Frage. Gemeinsam mit Industriepartnern legen die Forschenden den Fokus auf die Wasserversorgung in Quartieren. Im Mittelpunkt stehen die Schonung der Ressource Wasser, die Stärkung der Klimaresilienz des gesamten Trinkwasserkreislaufs sowie die Einsparung von Energie und eine Verminderung von Hygieneproblemen.

Zukunftsszenarien durch Think-Tank

Der innovative Lösungsansatz des InDigWa-Netzwerks besteht darin, einzelne technische Innovationen der Industriepartner intelligent zu verknüpfen und zu einem ganzheitlichen neuen Systems synergetisch zu integrieren. Dabei umfasst das Innovationsnetzwerk die gesamte Bandbreite der Trinkwasserversorgung: Von der Wassergewinnung über die Aufbereitung und die Nutzung im Quartier bis hin zur Entsorgung und zur Wiederverwendung. Durch die Zusammenarbeit von Industrie, Wissenschaft und kommunalen Partnern entsteht ein innovativer Think-Tank, der darauf abzielt, verschiedene Zukunftsszenarien für eine datenbasierte Effizienz- und Qualitätssteigerung der Trinkwasserversorgung zu entwickeln.

Quartier in Bremen als Testobjekt

Die Innovationen werden in einem Quartier der GEWOBA in Bremen installiert und auf ihre Wirksamkeit über einen Zeitraum von 1 bis 2 Jahren wissenschaftlich begleitet getestet. Die geplanten Maßnahmen bestehen beispielsweise darin, smarte Armaturen wie z. B. Wassersparduschen sowie separate Brauch- und Trinkwasserkreisläufe innerhalb von Wohnungen einzubauen. Ziel ist es, Wasser nachhaltig und sparsamer einzusetzen.

Im Außenbereich wird ein neuartiges Regenwassermanagement umgesetzt, welches sowohl mit Starkregen (sehr hoher Anfall von Wasser in kurzen Zeitabschnitten - Überflutungsgefahr) als auch mit Dürreperioden (hohe Wasserbedarfe bei ausbleibenden Niederschlägen, Bewässerungsbedarf der Außenanlagen) umgehen und die erforderlichen resp. anfallenden Wassermengen managen kann. Ein wichtiger Baustein ist die Erarbeitung eines effizienten Bewässerungssystems, das den Einsatz von Trinkwasser reduziert und die Ökosystemdienstleistungen der grünen Außenanlagen verbessern soll.

Das InDigWa-Innovationsnetzwerk ist bestrebt, durch seine interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Einsatz modernster Technologien einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung des urbanen Wassermanagements zu leisten. Die Partner sind zuversichtlich, dass ihre gemeinsamen Bemühungen zu einem nachhaltigen und effizienten Trinkwasserversorgungmodell der Zukunft führen werden, welches Vorbild für viele Stadtquartiere in Deutschland werden kann.

Webseite

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Fraunhofer Morgenstadt unter InDigWa-Netzwerk.