Ende Juni 2024 veröffentlichte die Europäische Kommission die Verordnung (EU) 2024/1781 zur Schaffung eines Rahmens für die Festlegung von Ökodesign-Anforderungen für nachhaltige Produkte (ESPR, Ecodesign for Sustainable Products Regulation). Die Verordnung trat am 18. Juli 2024 in Kraft und ermöglicht die Festlegung weitreichender Performance- und Informationsanforderungen - bekannt als "Ökodesign-Anforderungen" - für bestimmte Produktgruppen, um diese umweltverträglicher und kreislauffähiger zu machen. Die ESPR schafft einen Rahmen für die Festlegung von Ökodesign-Anforderungen an bestimmte Produktgruppen und ersetzt die Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG.
Eine wichtige Neuerung ist der digitale Produktpass (DPP), der detaillierte und verfügbare Informationen über die Nachhaltigkeit eines Produkts während seines gesamten Lebenszyklus für Verbraucher:innen transparent liefert. Wenn bisher bestehende Energie-Label die Nachhaltigkeitsaspekte nicht vollständig abdecken, kann ein neues, speziell für die Ökodesign-Verordnung entwickeltes Label eingeführt werden, um diese Lücke zu schließen. Ziel dieser vorbereitenden Studie ist daher die Entwicklung eines neuen EU-Labels, das mit den Grundsätzen der ESPR-Verordnung im Einklang steht. Das Label soll transparente, evidenzbasierte Informationen bereitstellen, um fundierte Entscheidungen der Verbraucher:innen zu ermöglichen und nachhaltigen Konsum zu fördern. Aufbauend auf der langjährigen Erfahrung der EU mit der Energieverbrauchskennzeichnung sollte das neue Label in bestehende Systeme wie das Energieeffizienzlabel integriert werden. Es sollte zudem mit den übergeordneten Zielen der EU, wie dem Green Deal und dem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft (Circular Economy Action Plan, CEAP), in Einklang stehen. Die Studie legt den Grundstein für die Gestaltung eines Labels, das den Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbraucher entspricht.
Ziel und Aufgabe der technischen Unterstützung sind die Einführung von Kennzeichnungen im Rahmen des ESPR-Verordnung sowie die Vorbereitung eines Rechtsakts zu dessen Gestaltung.
Vorrangiges Ziel dieser Studie ist es, eine evidenzbasierte wissenschaftliche Grundlage für die Konzeption, Gestaltung und das Design der neuen ESPR-Kennzeichnungen zu schaffen. Im Rahmen des Projekts sollen bestimmte Elemente des neuen ESPR-Labels untersucht werden, um eine wirksame, klare und leicht verständliche Kommunikation gegenüber Verbraucher:innen zu gewährleisten, die an die besonderen Merkmale der Produktgruppen und die relevanten Zielgruppen in der gesamten EU angepasst werden kann. Das Design des ESPR-Labels soll einen wirksamen Produktvergleich ermöglichen, damit Verbraucher:innen fundierte Entscheidungen treffen und sich nachhaltig verhalten können. Darüber hinaus sollte das Label andere Akteure und Interessengruppen entlang der Wertschöpfungskette der von der ESPR-Verordnung erfassten Produkte unterstützen. Diese vorbereitende Studie schafft hierfür eine evidenzbasierte und praktische Grundlage.
Zu diesem Zweck umfasst das Projekt eine umfassende Literaturrecherche, Konsultationen mit Stakeholdern und verschiedenen Interessengruppen, Fokusgruppenforschung und länderübergreifende quantitative Studien. Diese tragen dazu bei, ein evidenzbasiertes Design und Empfehlungen für die Umsetzung eines wirksamen und benutzerfreundlichen ESPR-Labels zu entwickeln.
Im Laufe des Projekts veröffentlichte Publikationen und Berichte werden hier verfügbar sein.
von Mai 2025 bis Mai 2026