Rebound-Effekt und Umweltpolitik: Empirische Analyse von Rebound-Effekten und Folgerungen für die Gestaltung des umweltpolitischen Instrumentariums
Eine absolute Senkung des Energie- und Rohstoffverbrauchs ist im Hinblick auf eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung entscheidend. In Deutschland führte in den vergangenen Jahren eine Vielzahl umweltpolitischer Instrumente zu deutlichen Steigerungen der Energie- und Rohstoffeffizienz. Die Reduktion des absoluten Ressourcenverbrauchs und der damit einhergehenden Umweltbelastung bleibt allerdings bisher aus oder fällt moderater aus als erhofft. Dies ist unter anderem auf sogenannte Rebound-Effekte zurückzuführen:
Wenn die Herstellung oder Nutzung eines Produktes effizienter wird, sinken Kosten- und Umweltbelastungen. Die gesunkenen Kosten können jedoch zu einer erhöhten Nachfrage nach entsprechenden Produkten und Dienstleistungen führen. Auch nicht-finanzielle Gründe, wie veränderte Normen und Einstellungen sowie fehlendes Wissen zum optimalen Umgang mit effizienten Technologien können zu Verhaltensänderungen, d. h. vermehrter Nachfrage, und somit zu Rebound-Effekten, führen. Eine erhöhte Nachfrage kann dabei ein effizienteres Produkt selbst betreffen, kann aber auch in anderen Bereichen auftreten. Vorliegende Befunde zum Ausmaß von Rebound-Effekten in verschiedenen Bereichen sind allerdings kontrovers und begrenzt. Insbesondere liegt noch wenig Forschung zu den Ursachen von Rebound-Effekten vor. Zudem wurden generelle Rebound-Wirkungen umweltpolitischer Instrumente bislang nicht systematisch beleuchtet.
Relevante Bereiche und Ursachen von Rebound-Effekten zu erkennen und zu unterscheiden, ist jedoch grundlegend dafür, diese bei der Wirkungsabschätzung politischer Maßnahmen berücksichtigen zu können. Im Idealfall trägt dieses Wissen zu einer Vermeidung von Rebound-Effekten bei. An diesen Punkten setzt das vom UBA geförderte Forschungsprojekt an. Im Fokus stehen Rebound-Effekte bei energetischen und nicht-energetischen Ressourcen.