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Alternative Wirtschaftssysteme

Zum Thema »Alternative Wirtschaftssysteme« diskutierten wir am 27. März 2023 gemeinsam mit Kolleg:innen des Fraunhofer ISI und zwei Gästen aus der Wissenschaft. Durch die aktuelle globale Multikrisen-Situation und die damit einhergehenden großen Veränderungen auf ökonomischer, ökologischer, geopolitischer und gesellschaftlicher Ebene stellte sich die Frage, ob das deutsche Wirtschaftssystem in seiner bestehenden Form zukunftsfähig ist.

Welches Wirtschaftssystem ermöglicht Handlungsfähigkeit in Bezug auf Transformation und politische, wirtschaftliche und technologische Souveränität?

Ein Blick auf verschiedene Indikatoren der Wohlfahrtmessung zeigte, dass es zum BIP bereits vielfältige alternative Bewertungsmethoden gibt. Um als Entscheidungsgrundlage dienen zu können, so ein Ergebnis der Diskussion, wird jedoch eine Wertediskussion in der Gesellschaft erforderlich – die als eine »hochpolitische« wahrgenommen wird.

Unser Gast Prof. Walter Ötsch von der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung Koblenz zeigte in einem kulturgeschichtlichen Rückblick drei Zeithorizonte für die Diskussion der ökologischen Krise auf: als Problem des Neoliberalismus (ab den 1970er-Jahren), der Industriellen Revolution (ab dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts) oder des Projekts der Moderne (ab Beginn der Neuzeit). Eine weitere Dimension auf das Thema zeichnete unser Gast Prof. Dirk Battenfeld von der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, der ein allokatives und distributives Marktversagen beschrieb. Er stellt die Hypothese auf, dass der öffentlichen Debatte über Technologien als Lösungen für die heutigen Herausforderungen zudem eine Debatte über die darunterliegende moralische Betrachtungsebene vorausgehen müsste.

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