Projekt

Evaluation der Fördermaßnahme "Gründungsoffensive Biotechnologie GO-Bio"

Die Evaluation der Fördermaßnahme GO-Bio untersucht die Zielerreichung, Wirkungen und Wirtschaftlichkeit. Sie erfolgt ex-post (Analyse aller acht Förderrunden seit 2006) und erarbeitet Empfehlungen für eine neue Ausschreibung des Förderprogramms. GO-Bio ist auf die Spezifika von Ausgründungen aus den Lebenswissenschaften zugeschnittenes Förderangebot, das sowohl eine mehrjährige Validierungsphase in der Herkunftsorganisation als auch eine mehrjährige Gründungsphase von Biotech-Start-ups mit umfangreichen Zuschüssen fördert, um dadurch die Verwertung von Forschungsansätzen aus den Lebenswissenschaften mit hohem kommerziellem oder klinischem Innovationspotenzial, insbesondere durch eine Unternehmensgründung zu erreichen.

Ziel ist eine Vertiefung zu Inputs, Outputs und Outcomes mit direktem Bezug zu den Gründungen oder Verwertungsvorhaben (Resultate, Anzahl Gründungen, deren Erfolg usw.), ferner eine weitergehende Impact-Analyse, die durch die z.T. lange Zeitspanne seit Förderende möglich ist. Diese bezieht sich u.a. auf Veränderungen in den Wissenschaftseinrichtungen, in denen die geförderten Projekte in Förderphase 1 durchgeführt wurden, auf die Nachhaltigkeit des wirtschaftlichen Erfolgs der Gründungen (Überlebensquote, Wachstum nach Umsatz und Beschäftigung, weitere Innovationsaktivitäten und -leistungen) oder die Mitwirkung der Teammitglieder in Förderphase 1 am Unternehmensaufbau und -wachstum nach erfolgter Gründung. Impacts können zudem im jeweiligen Technologiefeld entstehen oder bei strategischen Partnerschaften, z.B. größeren Unternehmen.

Der lange Betrachtungszeitraum eignet sich ferner dazu, die Hebeleffekte der initialen Unterstützung der Gründungsvorbereitung durch das BMBF auf die Aufnahme von Risikokapital (privates, öffentliches), andere Forschungs- oder Innovationsförderungen, FuE-Kooperationen mit Wissenschaftseinrichtungen usw. in der weiteren Unternehmensentwicklung aufzuzeigen.

Ausgangspunkt dieser programmtheoriebasierten Evaluation ist ein Wirkungsmodell mit begründeten und konsistenten Aussagen über Wirkungspfade und -mechanismen der einzelnen Interventionen, die GO-Bio darstellt. Sie geht von den expliziten und impliziten Annahmen aus, die der Konzeption des Förderansatzes am Beginn zugrunde lagen, wobei auch zwischenzeitlich erfolgte Anpassungen berücksichtigt werden.
Da GO-Bio gleichzeitig explizite Ziele der Forschungs-, Innovations- und Gründungspolitik verfolgt, werden im Rahmen der Zielerreichungs- und Wirkungskontrolle sogenannte "Impact pathways" (Wirkungspfade) nachgezeichnet. Da GO-Bio als Transferinstrument von Forschungsansätzen aus den Lebenswissenschaften in eine wirtschaftliche Nutzung konzipiert ist, sind solche Wirkungspfade eng mit Innovation pathways verbunden.
Methoden der Informationsgewinnung sind:

  • Aufbereitung von Programmkenndaten zu Projektskizzen, Förderanträgen und Förderungen, Gutachterentscheidungen und weitere Dokumente
  • Online-Befragungen unter Einrichtungen, die Projektskizzen und Förderanträge einreichten sowie der Projektleitungen geförderter Vorhaben (mit und ohne Gründung)
  • Vertiefende Interviews mit Antragsteller:innen (gefördert, nicht gefördert) sowie Start-ups ohne GO-Bio-Förderung, ferner mit Personen aus dem GO-Bio-Gutachterkreis, mit Vertreter:innen von Hochschulen, zentralen Stakeholdern und Beteiligungskapitalgebern
  • Förderportfolio-Analyse zur Einbettung von GO-Bio in die Förderlandschaft im Bereich Transfer und Gründungen
  • Aufbereitung früherer Evaluationen des Fraunhofer ISI mit Bezug zu GO-Bio
  • Wirtschaftlichkeitsanalyse

Laufzeit

12.2022-2.2024

Auftraggeber

Bundesministerium für Bildung und Forschung