Projekt

STAN4SWAP – Standardisierungsroadmap für austauschbare Batteriesysteme der L-Cat-Fahrzeuge

Das Projekt STAN4SWAP zielt darauf ab, ganzheitlich und entlang der gesamten Wertschöpfungskette von leichten Verkehrsmittel (L-Cat Fahrzeuge wie Roller oder Micromobility Anwendungen) mit allen relevanten Akteuren zusammenzuarbeiten, um Probleme, Herausforderungen, Lücken und Hindernisse zu identifizieren, bei denen eine Standardisierung zu Lösungsansätzen beitragen kann. Ziel ist es, die Kompatibilität zwischen verschiedenen Fahrzeugen sowie zwischen Fahrzeugen und Batterie-Wechselstationen für Nutzer und Infrastruktur zu gewährleisten.

Insbesondere die neue Batterieverordnung wirkt sich stark auf die Elektromobilität aus. In diesem Kontext wird die Standardisierung eine wichtige Triebkraft für die Erreichung der Ziele dieser Verordnung sein und einen Kreislaufwirtschaftsansatz auslösen.

Um den industriellen Einsatz dieser innovativen Technologie zu fördern, wird STAN4SWAP eine Standardisierungsroadmap für austauschbare Batteriesysteme der L-Cat-Fahrzeuge entwickeln. Diese Roadmap wird in den nächsten Jahren ein vollwertiger Bestandteil des EU-Standardisierungsprogramms sein und ein deutliches Signal an alle Beteiligten der Wertschöpfungskette setzen. Sie wird dazu beitragen, die EU-Standards bekannt zu machen und ihre Annahme/Berücksichtigung auf globaler Ebene in ISO und IEC zu fördern.

Die Entwicklung und Verabschiedung einer Standardisierungsroadmap ist ein wesentlicher Schritt hin zu einer kohärenten, komplementären und effizienten Entwicklung von Standards zur Unterstützung der nachhaltigen Entwicklung von Städten und Gemeinden. Diese Standards werden die Entwicklung und den Einsatz innovativer Lösungen und Systeme bis hin zur Marktentwicklung unterstützen und beschleunigen. Unterstützt wird dies durch die frühzeitige Einbindung von Forschung und Entwicklung.

Die Green-Deal-Ziele der EU erfordert von Verkehrsbetreiber und -nutzer den Einsatz energieeffizienterer Fahrzeuge. Elektrofahrzeuge (EVs) spielen eine wichtige Rolle im Transportwesen, um die Dekarbonisierung der Transportindustrie zu unterstützen. Eines der Haupthindernisse für eine breitere Akzeptanz ist jedoch die Notwendigkeit, die Batterie aufzuladen, was vor allem bei begrenzten Ladekapazitäten unpraktisch ist.

Warum brauchen wir das Batterie-Swapping?

Battery Swapping ist ein innovatives System, das den Besitzern von Elektrofahrzeugen ermöglicht, ihre leeren Batterien in sehr kurzer Zeit gegen voll aufgeladene auszutauschen. Es hat das Potenzial, die Elektromobilität zu revolutionieren und die breite Einführung von Elektrofahrzeugen zu erleichtern, insbesondere mit Blick auf die Interoperabilität von Batterie und Fahrzeug.

Warum braucht das Batteriewechselsystem Standards?

Die Entwicklung geeigneter Standards würde die Markteinführung austauschbarer Batteriesysteme erleichtern, da sie die Kompatibilität zwischen den verschiedenen Fahrzeugmarken und -modellen gewährleistet. Dies erlaubt es den Nutzern, ihre Batterien zu tauschen, unabhängig von ihrem Fahrzeugmodell. Die gewonnene Flexibilität zielt auch darauf ab, die Kosten für die Nutzer zu verringern, da sie das L-Cat Fahrzeug ohne festinstallierte Batterie erwerben können.

 

Um die Dekarbonisierung der städtischen Mobilität voranzutreiben, wird im STAN4SWAP Projekt eine Standardisierungs-Roadmap entwickelt, um die Innovation bis zur Marktreife von austauschbaren Batteriesystemen für leichte Fahrzeuge zu fördern. Dabei werden folgende Ziele verfolgt:

  • Identifizierung des Bedarfs an pränormativen Forschungsarbeiten im Zusammenhang mit austauschbaren Batteriesystemen für Leichtfahrzeuge
  • Priorisierung von Normungsaktivitäten zur Unterstützung des Einsatzes von austauschbaren Batteriesystemen für L-Cat-Fahrzeuge
  • Aufbau eines aktiven Dialogs zwischen der Standardisierungs-Gemeinschaft, der Industrie und der Forschung
  • Aufklärung und Sensibilisierung für die Rolle der Standardisierung bei der Unterstützung der Dekarbonisierung des Mobilitäts- und Verkehrsökosystems

Das Fraunhofer ISI koordiniert das Arbeitspaket 4 zur Identifizierung von sogenannten Needs (Anforderungen, Bedarfe) aus vier Perspektiven: Nutzer, Fahrzeughersteller, Infrastrukturhersteller /-betreiber und Batteriehersteller. Dabei sollen Zielkonflikte herausgearbeitet und wichtige Anforderungen der Stakeholder in die Standardisierungsroadmap mit eingebracht werden, dass die Marktentwicklung weiter vorantreibt. Des Weiteren steht in der zweiten Projekthälfte die Entwicklung von Lerninhalten zur Standardisierung in Mobilitäts- und Verkehrsökosystemen an (Arbeitspaket 8).

 

Laufzeit

12/2023 – 12/2025

Auftraggeber

    Europäische Kommission, Horizon Europe, Grant Agreement Nr. 101135417

Projektmitarbeiter Fraunhofer ISI

  • Dr. Axel Thielmann (Projektleitung)
  • Tim Wicke
  • Maximilian Stephan
  • Dr. Simone Wurster

Partner

  • Piaggio & C S.p.a.
  • Hyba Srl
  • Comite Europeen De Normalisation Electrotechnique
  • Vrije Universiteit Brussel
  • KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH
  • Swobbee GmbH
  • BMGI Consulting

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