Projekt

Konzeption und Durchführung einer Delphi-Befragung zum Thema „Zukünfte des Sprachenlernens“

Aufgrund der rapiden Entwicklung in den technischen Möglichkeiten hat sich das Sprachenlernen stark verändert und steht durch die Herausforderungen für Lehrveranstaltungen und neue Formen des Lernens während der Covid 19-Pandemie seit Anfang 2020 (Home Office, Home Schooling usw.) vor weiteren Veränderungen. Die Frage, ob und wie wir Menschen in Zukunft Sprachen lernen werden, ist daher mit hoher Unsicherheit behaftet. Um diesbezüglich Einschätzungen vorzunehmen, hat das Goethe-Institut Interviews und eine Delphi-Studie zum Thema „Zukünfte des Sprachenlernens“ sowie Workshops zur strategischen Vorbereitung auf die neuen Zukünfte beim Fraunhofer ISI in Auftrag gegeben.

Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der Entwicklungen in den Bereichen Machine Learning, Mobiles Lernen, Analytische Technologien, Mixed Reality, Künstliche Intelligenz, Blockchain und Virtuelle Assistenten wurden in einer Literaturanalyse Veränderungen für das Sprachenlernen herausgearbeitet, die möglicherweise vom Goethe-Institut aktiv genutzt werden können. Übersetzungstools (wie z.B. Google Translate oder DeepL) werden bereits heute zunehmend zum Lernen und nicht nur zum Übersetzen genutzt. Sie verändern den Bedarf, Fremdsprachen zu lernen.

Um die Perspektiven und Herangehensweisen anderer Akteure in der Spracharbeit und den an das Sprachenlernen angrenzenden Feldern kennenzulernen, wurden 19 Interviews zu u.a. folgenden Fragen durchgeführt: 

  • Wie verändert sich das Sprachenlernen?
  • Welche neuen Entwicklungen und Erkenntnisse beeinflussen das Sprachenlernen? Z.B. inwiefern beeinflussen technische Entwicklungen von Übersetzungsprogrammen die Praktik des Sprachenlernens?
  • Werden wir in Zukunft noch Sprachen lernen?

Aus diesen Fragen wurden in mehreren internen interaktiven Workshops Thesen zu möglichen Zukünften des Sprachenlernens zusammengestellt und in einer Realtime-Delphi-Befragung bei ausgewählten Expert:innen aus der ganzen Welt zur Diskussion gestellt. Die Bewertungs- und Einschätzungs-Ergebnisse wurden genutzt, um strategische Antworten des Goethe-Instituts auf die neuen Herausforderungen zu entwickeln, inklusive der Frage, was passieren könnte, wenn wir in Zukunft keine Sprachen mehr lernen. Mit diesem Foresight-Prozess stellt sich das Goethe-Institut so auf, dass es flexibel auf neue Entwicklungen reagieren und aktiv Entwicklungen anstoßen und gestalten kann.

Laufzeit

10/2020 – 09/2021