Zukunft verstehen, Zukunft gestalten: Neue BMBF-Broschüre gibt Überblick über zentrale Ergebnisse des zweiten Foresight-Zyklus
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat zusammen mit dem VDI Technologiezentrum (VDI-TZ) im Foresight-Prozess des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) den zukünftigen gesellschaftlichen Wandel mit technologischen Perspektiven verknüpft. Gemeinsam mit einer Vielzahl von Experten wurden Potenziale für Fortschritt und Innovationen bis 2030 identifiziert. Die neue Publikation des BMBF »Zukunft verstehen, Zukunft gestalten – Deutschland 2030: Ergebnisse des zweiten Foresight Zyklus« fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und vermittelt einen Überblick über wichtige Forschungsfragen und aktuelle Zukunftsdebatten. Darüber hinaus finden sich in der Broschüre auch »Geschichten aus der Zukunft«. Sie beschreiben, wie sich gesellschaftliche Trends und technologische Veränderungen konkret im Alltag des Jahres 2030 niederschlagen könnten.
Die Publikation »Zukunft verstehen, Zukunft gestalten« konzentriert sich auf das Wesentliche des zweiten BMBF-Foresight-Zyklus, in dessen Rahmen das Fraunhofer ISI und das VDI Technologiezentrum (VDI-TZ) den möglichen gesellschaftlichen Wandel und technologische Trends bis 2030 untersucht haben. Das zentrale Ziel war dabei, künftige Entwicklungen zu verstehen, um frühzeitig Forschungsprojekte für diese Herausforderungen auf den Weg bringen zu können.
Die Betrachtung von gesellschaftlichen Veränderungen – wie etwa dem Trend zum Selbermachen in einer zunehmend digitalen Gesellschaft – ist deshalb so wichtig, da sie in Wechselwirkung mit technischen Entwicklungen wie dem 3D-Druck oder der Kreislaufwirtschaft neue Forschungs- und Technologieperspektiven eröffnen und damit Treiber für zukünftige Innovationen sind. Veränderte gesellschaftliche Bedarfe führen zu anderen Arten von Innovationen, wie zum Beispiel frugalen Innovationen, die auf beschränktem Ressourceneinsatz basieren, um technisch simple, günstige und robuste Produkte hervorzubringen. Ein weiteres zentrales Thema in der Publikation ist der Wandel des Verständnisses von Privatsphäre in unserer Gesellschaft.
Dr. Simone Kimpeler vom Competence Center Foresight des Fraunhofer ISI unterstreicht die Bedeutung des Foresight-Prozesses als Frühwarnsystem für die Forschungs- und Innovationspolitik: »Die Erkenntnisse zu langfristigen Chancen und Risiken aus dem Foresight-Prozess werden jetzt breiter in der Öffentlichkeit diskutiert, zum Beispiel im Rahmen der laufenden ZukunftsForen des BMBF, der Innovations- und Technikanalysen (ITA) oder als Themenschwerpunkte des Foresight Filmfestivals.«
Die Diskussionen der Trends und »Geschichten aus der Zukunft« stoßen ein intensives Nachdenken über sich wandelnde zukünftige Rahmenbedingungen an und eignen sich sehr gut für die kreative Entwicklung von neuen Produktideen oder sozialen Innovationen. So waren die gesellschaftlichen Trends im Rahmen der diesjährigen »Innovationsakademie Biotechnologie« des BMBF Ausgangspunkt für die Entwicklung konkreter Lösungen zu gesellschaftlichen Herausforderungen. Zum Beispiel greift eine der prämierten Projektideen, die »evidenzbasierte Ethnomedizin«, den Trend »Frugale Innovationen« auf.
Weitere Informationen
- BMBF-Foresight Ergebnisband 1: Gesellschaftliche Veränderungen 2030 [.pdf, 2,56 MB]
- BMBF-Foresight Ergebnisband 2: Forschungs- und Technologieperspektiven 2030 [.pdf, 3,80 MB]
- BMBF-Foresight Ergebnisband 3: Geschichten aus der Zukunft 2030 [.pdf, 1,82 MB]
- Publikation »Zukunft verstehen, Zukunft gestalten« [.pdf, 2,56 MB]
- BMBF-Zukunftstrends
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert Entstehung und Auswirkungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise liegt in der fundierten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz.
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