Projekt

Quantitative Wissenschaftsforschung (QuaFo) – INTERDIS Interdisziplinarität von Wissenschaftseinrichtungen – Strukturen und Effekte

Ziel ist es, die Interdisziplinarität von Forschungseinrichtungen bis hin zu einzelnen Instituten bewerten zu können. Dabei wird im Projekt über den Stand der Literatur und damit den Stand der Technik zur Messung der Interdisziplinarität deutlich hinausgegangen, indem nicht nur bibliometrische Indikatoren verwendet werden, sondern zusätzlich Indikatoren beispielsweise der Inputseite oder auch alternative Outputmaße erprobt werden. Das Besondere an dieser Untersuchung ist, dass nicht nur öffentlich verfügbare Daten verwendet werden, sondern darüber hinaus umfassende interne Daten der Fraunhofer und der Max-Planck Gesellschaften zum Einsatz kommen.

Es wird ein mehrdimensionaler Ansatz mit einem Methoden-Mix angewendet, der von quantitativen Indikatoren, über moderne Verfahren der Textanalyse bis hin zu Fallstudien reicht. In einem ersten Arbeitspaket wird dabei die schnell wachsende Literatur zum Thema Interdisziplinarität aufgearbeitet und insbesondere eine Abgrenzung zu Transdisziplinarität und Multidisziplinarität erarbeitet. Die verschiedenen Ansätze zur Messung bzw. Erfassung der Interdisziplinarität werden ebenso zusammengefasst wie auch die in der Literatur vorfindbaren unterschiedlichen Dimensionen der Interdisziplinarität. In einem zweiten Arbeitspaket werden schließlich neue Methoden zur Datenerfassung operationalisiert und geprüft. Hierzu gehören Text-Mining-Ansätze in bibliometrischen Daten ebenso wie die Nutzung von Daten zu Stellenausschreibungen oder Webseiten von Instituten. Patente und Förderdaten werden ebenfalls auf ihre Aussagekraft hinsichtlich der Interdisziplinarität untersucht. In einem dritten Arbeitspaket werden klassische bibliometrische Indikatoren erfasst und deren Effekte auf den Output und die Qualität des Outputs von wissenschaftlichen Organisationen sowie auf die Kooperationspartner untersucht. In einem vierten Arbeitspaket wird anhand von Fallstudien in einem Fraunhofer-Institut sowie auch in einem Fraunhofer-Verbund mit zehn Instituten die Bedeutung der Interdisziplinarität für den wissenschaftlichen Erfolg beleuchtet. Daneben werden Einschätzungen und Bewertungen des Einflusses der Interdisziplinarität in den Instituten mithilfe von Befragungen und Dokumentenanalysen erarbeitet. Zusätzlich werden in diesem Arbeitspaket die neu entwickelten Indikatoren auf (öffentlich verfügbare) Daten ausgewählter Hochschulen angewendet. Das fünfte Arbeitspaket nutzt Max-Planck-interne Daten, um bei der Indikatorenentwicklung neben den Informationen und Spezifika der anwendungsorientierten Fraunhofer-Gesellschaft auch die grundlagenorientierte Max-Planck-Gesellschaft einbeziehen zu können. Auch hier stehen nicht-öffentliche Daten auf der Liste der verwendbaren Informationen, die eine Berücksichtigung der Mehrdimensionalität der Interdisziplinarität erlauben werden. In einem abschließenden Arbeitspaket werden die Ergebnisse zusammengeführt, dokumentiert und schließlich zu Handlungsempfehlungen verdichtet. Die Arbeiten dienen nicht alleine dazu, die Interdisziplinarität der Fraunhofer- und Max-Planck-Institute zu bewerten. Vielmehr werden die zu erarbeitenden Indikatoren und Ergebnisse auf weitere Organisationen anwendbar gemacht, auch um die Interdisziplinarität der Einrichtungen vergleichen zu können – und zwar im nationalen wie auch im internationalen Kontext.

Ziel ist die Messung und Bewertung der Interdisziplinarität von Forschungsinstituten und Teilen von Hochschulen (Fakultäten, Departements)

Es wird ein Methodenmix aus qualitativen und quantitativen Ansätzen verwendet. Dabei kommen neben Dokumentenanalysen und Interviews auch bibliometrische und technometrische Ansätze zum Einsatz. Darüber hinaus werden Text- und Webmining-Verfahren eingesetzt und damit gänzlich neue Datenquellen und Herangehensweisen entwickelt.

Das Ergebnis soll ein (mehrdimensionales) Verfahren zur Bewertung der Interdisziplinarität von Forschungseinrichtungen/-einheiten sein, das sowohl für einen nationalen wie auch einen internationalen Vergleich einsetzbar ist.

Laufzeit

1.8.2018-31.7.2020

Auftraggeber

DLR Projektträger e.V.

Partner

  • Fraunhofer ZV
  • Fraunhofer IML
  • Max-Planck Digital Library (MPDL)