Energiewende im Gebäudesektor beschleunigen

von Julius Paul Wesche /

© Fraunhofer ISI, shutterstock.com/DmiT

Um bis 2050 das Ziel eines CO2-neutralen Gebäudebestands zu erreichen, müssen sich die politischen Rahmenbedingungen so ändern, dass fossile Energien auslaufen und treibhausgasarme Technologien ausgebaut werden.

Für die Dekarbonisierung des Gebäudebestands gibt es derzeit zwei Strategien:

1. Effizienz-Pfad: drastische Reduzierung der Energienachfrage

2. Erneuerbaren-Pfad: Deckung der Nachfrage durch erneuerbare Quellen

Langfristig realistisch ist nur die Kombination beider Pfade. Das bedeutet, dass Dämmstoffe und erneuerbaren Wärmetechnologien nicht konkurrieren, sondern sich ergänzen.

Technologieverbände und Organisationen der Zivilgesellschaft haben als einzelne Organisation nur begrenzten Einfluss auf den notwendigen politischen Wandel. Wenn sie jedoch ihre Kräfte bündeln, aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen aufnehmen und den Diskurs mitgestalten, können sie hier Schlagkraft entfalten.

Um die Kooperation und somit die potenzielle politische Schlagkraft von Verbänden zu analysieren, die wärmewende-relevante Produkte vertreten, hat das Fraunhofer ISI geschäftsführende Personen und Politikverantwortliche aus 15 Verbänden für Erneuerbare Wärme und Wärmedämmstoffen interviewt. Die Befragung zeigt, dass es eine starke Gruppenbildung innerhalb der Erneuerbare-Wärme-Verbände und der Wärmedämmungs-Verbände gibt, die Kooperation zwischen beiden Verbandsgruppen aber nur gering ausgeprägt ist.

Eine stärkere Kooperation der Verbände könnte die gesellschaftliche und politische Einflussnahme der Verbände hinsichtlich der Dekarbonisierung des Gebäudesektors stärken. Darüber hinaus wäre eine stärkere Verbindung mit Umweltverbänden oder Bewegungen wie »Fridays for Future« sinnvoll, um gemeinsam für eine schnellere Dekarbonisierung des Gebäudesektors einzutreten.

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