Projekt

Regionale Innovationsprofile in China: Innovationsbedingungen und Innovationstypen

Die zunehmende Bedeutung von Innovationen in Schwellenländern rückt erst seit ca. 15 Jahren verstärkt in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Zunächst fokussierte sich dabei ein großer Teil der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit auf die Verlagerung von ausgewählten Innovationskapazitäten multinationaler Unternehmen in Schwellenländer. Allerdings legen andere Untersuchungen über Schwellenländer selbst nahe, dass es dort zur Ausprägung national und regional spezifischer und dabei durchaus erfolgreicher Innovationsökosysteme kommen kann. Zusammenfassend ist die These, dass Schwellenländer in überwiegendem Maße adaptive Innovationen auf Basis international verfügbarer High-End-Lösungen hervorbringen, vor diesem Hintergrund zunehmend zu hinterfragen. Neben der in Schwellenländern allgemein wachsenden Innovationskapazität rückt daher zunehmend die Frage in den Blick, welche global bedeutsamen Typen wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Innovationen dort ihren Ursprung finden und welche spezifischen, regionalen Umfeldbedingungen diese hervorbringen.

Vor dem Hintergrund bisheriger Forschungsergebnisse im Schwellenländerkontext bietet sich folgende, untersuchungsleitende Unterscheidung an:

  • Radikale Neuerungen weisen meist keinen spezifischen Marktbezug auf. Sie setzen neue technische Möglichkeiten in neue Produkte und Verfahren um.

  • Adaptive Innovationen zielen darauf ab, ein bestehendes Produkt ohne Veränderungen an dessen technischer Grundlage an abweichende Marktbedingungen anzupassen.

  • Frugale Innovationen sind bereits in der Anlage durch die Bedürfnisse zukünftiger Kunden und Nutzer mit begrenzten finanziellen Spielräumen bestimmt.

Unter welchen spezifischen Rahmenbedingungen bestimmte Regionen Stärken in einem oder mehreren dieser Bereich ausbilden ist bislang noch nicht hinreichend untersucht.

Durch Vor-Ort-Studien in unterschiedlichen Provinzen und Städten Chinas wird diesen Fragen im Laufe der nächsten 20 Monate nachgegangen werden. Das Fraunhofer ISI bringt sich hierbei im Rahmen der Betreuung eines vor Ort arbeitenden Doktoranden der Leibniz Universität Hannover wie auch durch eigene empirische Tätigkeiten, Interviews und Analysen ein.

Als DFG-Projekt dient dieses Vorhaben wissenschaftlichen Zwecken.

Auf Basis der vor Ort erhobenen Daten werden Publikationen erstellt und Beiträge zur Innovationsforschung geleistet.

  • Feldforschung in China
  • Sekundärdatenanalyse

Laufzeit

7.2017-12.2019

Auftraggeber

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG

Partner

  • Prof. Liefner, Leibniz Universität Hannover