Projekt

Evaluation der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 (Evaluation BioÖko2030)

Die Bundesregierung hat im Jahr 2010 die »Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030« (NFSB) verabschiedet, um den Strukturwandel von einer erdöl- zu einer biobasierten Wirtschaftsweise durch Forschung und Entwicklung (FuE) zu unterstützen. Ziel ist es, Deutschland zu einem international kompetitiven, dynamischen Forschungs- und Innovationsstandort für die Bioökonomie zu machen und zugleich Verantwortung für globale Herausforderungen der Welternährung und des Klima-, Ressourcen- und Umweltschutzes zu übernehmen. Mit der NFSB wurde die technologieorientierte FuE-Förderung durch eine missionsorientierte Förderung abgelöst, die auf die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen gerichtet ist.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) beauftragt, die NFSB zu evaluieren. Ziel der Evaluation war es, eine Erfolgskontrolle der bisherigen Förderung durchzuführen und Impulse für die Weiterentwicklung der Bioökonomie-Forschungsstrategie von Stakeholdern, Expertinnen und Experten aufzunehmen. Die Ergebnisse der Evaluation stellen eine empirisch fundierte Grundlage für die Weiterentwicklung der Bioökonomie-Forschungsstrategie dar.

Gegenstand der Evaluation waren 36 Fördermaßnahmen und rund 1.800 Projekte, die durch das BMBF zwischen 2009 und 2016 unter dem Dach der NFSB gefördert wurden. Die bewilligten Fördermittel beliefen sich auf 876 Mio. Euro, die Eigenmittel der Geförderten auf 281 Mio. Euro. Knapp 60 Prozent der Projekte wurden durch Forschungseinrichtungen durchgeführt, 40 Prozent durch überwiegend kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Etwa zwei Drittel der Projekte waren Verbundprojekte mit nationalen Partnern. Knapp ein Viertel der Projekte wurde in internationaler Kooperation durchgeführt. Zudem wurden Einzelvorhaben, Unternehmensgründungen sowie Nachwuchsgruppen gefördert.

Die Evaluation war in eine Ex-post-Evaluation mit einer Portfolio- und einer Wirkungsanalyse und in eine Ex-ante-Evaluation gegliedert. In der Ex-post-Evaluation wurde das Portfolio der 36 Fördermaßnahmen daraufhin untersucht, ob es so konzipiert war, dass damit die Ziele der NFSB erreicht werden können. Zudem wurden Bioökonomiestrategien von fünf Vergleichsländern (Frankreich, Niederlande, Schweden, USA, Japan) auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur NFSB geprüft. Den Kern der Wirkungsanalyse bildete eine als Totalerhebung konzipierte Online-Befragung bei allen Projektleitungen von 1.754 geförderten Projekten; die Beteiligungsquote betrug 54,4 Prozent. Ergänzend wurden Fallstudien zu zehn verschiedenen Fördermaßnahmen durchgeführt. In die Ex-ante-Evaluation wurden zusätzlich zu den bereits Geförderten auch 789 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einbezogen, die einen fachlichen Bezug zur Bioökonomie aufweisen, aber noch nicht im Rahmen der NFSB gefördert wurden. Sie wurden in einer Online-Befragung nach Impulsen aus ihrem eigenen Forschungsgebiet gefragt, die Relevanz für die Bioökonomie haben könnten (Beteiligungsquote 28,4 %). Zudem wurden 16 ausführliche Interviews mit Expertinnen und Experten geführt.

Insgesamt konnten durch diese Untersuchungsschritte und die in den Befragungen erzielten hohen Beteiligungsquoten ein umfassendes Bild der Wirkungen der BMBF-Bioökonomie-Projektförderung gezeichnet und die Einschätzungen von rund 1.200 Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Stakeholdern mit Bezug zur Bioökonomie für die Weiterentwicklung der Forschungsstrategie ausgewertet werden. Damit fußen die Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Bioökonomie-Forschungsstrategie auf einer belastbaren empirischen Basis.

Laufzeit

1/2016-3/2017

Auftraggeber

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Referat 617 (Bioökonomie)